Die UBS hat ein Problem mit Kunden aus dem Wealth Management. Gemäss verschiedenen Medienberichten hat die Abteilung, die von Iqbal Khan und Rob Karofsky geleitet wird, vermögenden Kundinnen und Kunden sogenannte «Conditional Target Redemption Forwards» verkauft. Im Fall der UBS geht es um Kontrakte mit Devisenpaaren, aber auch mit anderen Vermögenswerten. Im Kern geht es darum, dass Kunden zu vordefinierten Zeitpunkten Dollarbeträge zu einem festgelegten Kursband in Schweizer Franken kaufen müssen. Das Portal «Inside Paradeplatz» berichtete zuerst über den Fall.
Zum Problem kommt es, wenn der Kurs unter eine bestimmte Schwelle fällt – die Kunden müssen dann den Dollar zu einem deutlich schlechteren Kurs kaufen. Genau das ist nach dem 2. April 2025 geschehen, als Donald Trump die Zölle für die meisten Länder massiv erhöhte. Nach dem sogenannten «Liberation Day» sind nicht nur die Aktienkurse eingebrochen, sondern auch der Dollar verlor gegenüber wichtigen Währungen wie dem Franken deutlich an Wert.
Weil die Produkte mit einer Nachschusspflicht verbunden sind, können Kunden rasch in Bedrängnis geraten. Wie die SonntagsZeitung gestern berichtete, sollen die Derivate auch Kundinnen und Kunden mit einem investierbaren Vermögen von lediglich 600’000 Franken angeboten worden sein. Aufgrund ihrer Eigenschaften mit potenziellen Nachschusspflichten scheinen «Conditional Target Redemption Forwards» jedoch klar ungeeignet für sogenannte Affluent-Kunden zu sein.
Produkte für Profis
Ein Insider sagt: Das sind Produkte für Profis – im Wealth Management also eher für High-Net-Worth oder Ultra-High-Net-Worth Individuals. Offenbar haben betroffene vermögende Kunden bereits Anwälte mandatiert, um die rechtliche Lage abklären zu lassen.
Die entscheidende Frage lautet: Wie vielen Kunden hat die UBS diese Produkte ins Depot gelegt – und welche Kundensegmente sind betroffen? Die Bank äussert sich dazu nicht. Sie zieht es vor, zu schweigen. Auch die Finma gibt sich schmallippig. Beides sind keine guten Zeichen. Das Schweigen der Bank deutet darauf hin, dass das Problem intern möglicherweise als substanziell eingeschätzt wird.