Für Roger Lienhard (Bild) war Warren Buffett das grosse Vorbild. Er träumte davon, aus seiner Zürcher Vegan-Boutique Blue Horizon eine neue Berkshire Hathaway zu formen. Daraus scheint nun definitiv nichts zu werden. Gemäss seinem LinkedIn-Profil hat der langjährige CEO von Blue Horizon, Björn Witte, das Unternehmen verlassen.
Blue Horizon baute ein Portfolio von Jungunternehmen aus dem Vegan-Bereich auf. Roger Lienhard und seine Partner investierten direkt in die Firmen und lancierten einen Fonds, der ebenfalls in Vegan-Food-Unternehmen investierte. Es kam zu unüberbrückbaren Differenzen mit den Limited Partners des Fonds, die in einer langjährigen juristischen Auseinandersetzung Blue Horizon das Management des Fonds entzogen. Ein zweiter Fonds startete nie richtig durch, worauf die Investmentgesellschaft das Management einem Dritten übergab.
In den besten Zeiten arbeiteten rund 30 Personen für Blue Horizon. Nach dem Verlust der Mandate brachen die Einnahmen weg, und es kam zu Entlassungen. Jetzt also ist mit Björn Witte auch der CEO weg. Im Handelsregister wurde sein Name noch nicht gestrichen. Weiterhin an Bord sind Gründer Roger Lienhard und Partner Thomas Kindler – die einzigen Namen, die aktuell im Handelsregister aufgeführt sind.
Wie aus den Einträgen ebenfalls hervorgeht, wird die Blue Horizon Capital AG in die Blue Horizon Corporation AG hineinfusioniert. Viel wird dabei nicht verschoben: Die Aktiven betragen 67'752 Franken, die Passiven werden mit 342 Franken ausgewiesen. Ein Schuldenruf läuft bis Ende September. Ein Sprecher von Blue Horizon war nicht unmittelbar für eine Stellungnahme zu erreichen.