Die steigende Schuldenlast in den USA, Japan und Europa gibt dem sogenannten «Debasement Trade» Auftrieb und erhöht die Attraktivität alternativer Anlagen wie Edelmetalle und Kryptowährungen. Der Bitcoin, die älteste Kryptowährung, erklomm übers Wochenende ein neues Allzeithoch in US-Dollar. In Schweizer Franken ist es noch nicht so weit.
Für viele Trader sind die politischen Entwicklungen ein Grund, Gold und Bitcoin als Absicherung gegen Währungsentwertung zu kaufen. Der Yen fiel am Montag deutlich. Grund dafür ist der anstehende Regierungswechsel: Die wirtschaftsfreundliche Politikerin Sanae Takaichi dürfte zur nächsten Premierministerin Japans gewählt werden.
Gleichzeitig bleibt der Dollar unter Druck. Er hat im laufenden Jahr gegenüber Bitcoin rund 30 Prozent an Wert verloren. Für zusätzliche Verunsicherung sorgt der «Government Shutdown» in den USA. Auch der Euro kämpft mit neuen politischen Unsicherheiten, denn Frankreich kommt nicht aus dem Krisenmodus heraus.
Hintergrund sind die immer höheren Staatsschulden der USA, Japans und Europas. Das treibt die Nachfrage nach alternativen Anlagen wie Edelmetallen und Kryptowährungen, die laufend neue Rekorde markieren. So stieg Gold am Montag auf ein neues Allzeithoch von knapp 4000 Dollar je Unze, Silber näherte sich seinem Rekordwert und Bitcoin bewegte sich knapp unter dem am Wochenende erreichten Höchststand.
Das Momentum setzt ein
Historisch betrachtet hatten Regierungsstillstände in den USA nur begrenzte Auswirkungen auf die Finanzmärkte, da sie in der Regel nur von kurzer Dauer waren. Diesmal könnte es jedoch anders sein. In einer Einschätzung schreibt die UBS heute: «Die aktuellen Befürchtungen eines längeren Stillstands – verbunden mit möglichen dauerhaften Entlassungen – belasten jedoch die Anlegerstimmung und erhöhen die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold.»
Die Grossbank erwartet, dass angesichts des Ausmasses und der Dynamik der diesjährigen Goldrally die kurzfristige Volatilität zunehmen dürfte. «Gleichzeitig sehen wir sowohl fundamentale als auch momentumgetriebene Gründe für eine weitere Aufwärtsbewegung des Goldpreises. Wir erwarten nun, dass der Goldpreis bis Ende dieses Jahres 4200 US-Dollar pro Unze erreichen wird.»