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Friedrich Merz hat den Banker zum «Investitionsbeauftragten» für Deutschland gemacht. Als Erstes will er eine grosse Investorenkonferenz abhalten – ganz nach dem Vorbild Frankreichs.
22. September 2025 • red.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat den früheren UBS-Schweiz-Chef Martin Blessing zu seinem persönlichen Beauftragten für Investitionen in Deutschland ernannt. Der 62-jährige Manager soll internationale Investoren für den Standort Deutschland gewinnen, Türen öffnen und Vertrauen schaffen. «Nur Investitionen schaffen Arbeitsplätze», sagte Merz bei der Vorstellung im Kanzleramt.

Für seine Tätigkeit soll Blessing einen symbolischen Euro erhalten. Einen eigenen Mitarbeiterstab bekommt er nicht. Merz betonte, Blessing solle «Brücken bauen, Türen öffnen, Vertrauen in unseren Standort schaffen». Blessing selbst sagte: «Es gibt ganz viele Faktoren, die für Deutschland sprechen.» Das Ziel müsse mehr Wachstum sein. Er kündigte an, im ersten Halbjahr eine grosse Investorenkonferenz vorzubereiten und weltweit für Deutschland zu werben. Dafür werde er viel reisen.

Das Vorbild für die geplante Investorenkonferenz ist die Veranstaltung «Choose France», die der französische Präsident Emmanuel Macron seit einigen Jahren abhält. Was die pompöse Konferenz im Schloss Versailles bisher gebracht hat, ist umstritten. Zwar werden jeweils Milliarden für Projekte zugesagt – doch das Land rutscht trotzdem immer tiefer in die Krise.

Martin Blessing war nach seiner Zeit an der Spitze der Commerzbank (2008 bis 2016) Schweiz-Chef und Co-Chef des Wealth Managements der UBS, allerdings nur für kurze Zeit. Seit 2022 ist er Verwaltungsratspräsident der Danske Bank. Seine Frau Dorothee Blessing ist weiterhin operativ im Banking tätig. Nach einigen Jahren bei der UBS arbeitet sie heute als Global Co-Head of Investment Banking Coverage beim US-Riesen JP Morgan.

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