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Die Westschweizer Onlinebank zieht im ersten Halbjahr viele Neukunden an – allerdings wachsen die Kosten stärker als die Erträge.
14. August 2025 • red.

Die Westschweizer Onlinebank Swissquote hat in der ersten Jahreshälfte bei praktisch allen Kennzahlen deutlich zugelegt. Entsprechend hat das Unternehmen auch die Jahresziele nach oben korrigiert. Der Nettoertrag im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 358,2 Millionen Franken, wie Swissquote am Donnerstag bekannt gab.

Der Handelsertrag wuchs mit 46 Prozent am stärksten. Die Erträge aus Kommissionen (+26%) und Kryptowährungen (+23%) zeigten auch nach oben. Leicht rückläufig war dagegen der Nettozinsertrag (-1,5%). Schwächer entwickelte sich zudem der eForex-Ertrag (-11,3%). Die Bank begründet dies mit Margin-Erhöhungen in volatilen Marktphasen.

Allerdings steigen die Kosten schneller als die Erträge. Die Ausgaben stiegen im ersten Halbjahr um 17,9 Prozent auf 173,5 Millionen Franken. Swissquote begründet dies vor allem mit Investitionen in Wachstum, darunter neue Stellen und höhere Marketingausgaben. Unter dem Strich legte der Vorsteuergewinn um 9,1 Prozent auf 185,2 Millionen Franken zu. Der Reingewinn stieg auf 158,2 Millionen Franken, ein Plus von 9,4 Prozent.

Kundenvermögen ziehen an

Die verwalteten Kundenvermögen nahmen erneut deutlich zu. Nettoneugelder von 5,2 Milliarden Franken flossen der Bank zu, die Gesamtvermögen stiegen auf 80,4 Milliarden Franken nach 76,3 Milliarden Ende 2024. Die Zahl der Kundenkonten wuchs in der ersten Jahreshälfte um 15,5 Prozent auf rund 708'400.

Swissquote konnte die Erwartungen der Analysten mehrheitlich erfüllen oder übertreffen. Trotzdem liegen die Titel am Donnerstagmorgen mit 2,3 Prozent im Minus. Heute kletterte der SMI erstmals seit drei Wochen über die Marke von 12’000 Punkte.

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