Die UBS sei nach ihrer jährlichen Überprüfung der Mitgliedschaften im Bereich Nachhaltigkeit und Klima aus der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) ausgetreten, teilte die Bank am Donnerstag mit. Der Schritt war absehbar, da bereits zahlreiche andere Banken der Organisation den Rücken gekehrt hatten. Laut UBS seien die Arbeiten der NZBA «bereits weit fortgeschritten» und die Bank habe ihre internen Kompetenzen in diesem Bereich weiter gestärkt. Deshalb habe man entschieden, aus der Allianz auszutreten.
Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die andere lautet: Die Republikaner und Donald Trump betreiben eine regelrechte Hexenjagd gegen Gruppierungen, die das Ziel verfolgen, den CO₂-Ausstoss zu senken. Schon die Mitgliedschaft in einer Unterorganisation der von der UNO unterstützten GFANZ, zu der auch die NZBA gehört, kann für Finanzunternehmen den Vorwurf nach sich ziehen, fossile Energien zu boykottieren. In Bundesstaaten wie Texas kann das dazu führen, dass Banken nicht mehr für staatliche Organisationen tätig sein dürfen.
Weiterhin Mitglied von NZBA sind: Raiffeisen, die Zürcher Kantonalbank, die Berner Kantonalbank sowie die Basellandschaftliche KB.
Überraschend ist, dass die UBS weiterhin in einer Organisation engagiert ist, die in Klimafragen als deutlich strenger gilt als die NZBA, die ihre Ziele zuletzt verwässert hat. So sind das CS Asset Management und die UBS-Pensionskassen nach wie vor eingetragene Mitglieder von Climate Action 100+.
Climate Action 100+ hat US-Ölkonzerne im Visier
Die Gruppierung setzt grosse Unternehmen unter Druck, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Im Visier stehen auch 54 Konzerne aus Nordamerika, darunter auch Love Brands von Donald Trump wie die Öl- und Gaskonzerne ConocoPhillips, Chevron oder Exxon Mobil. Mittels Engagement fordern die Mitglieder von Climate Action 100+ von den Gross-Emittenten, ihren Fussabdruck zu verringern.
Gemäss den jüngsten Benchmarks haben 65 Prozent der Unternehmen in den letzten Jahren ihre Emissionsintensität reduziert; 75 Prozent der Zielunternehmen haben sich verpflichtet, bis spätestens 2050 Netto-Null zu erreichen.
Die UBS beteuert, dass ihr «Engagement für Nachhaltigkeit» unverändert bleibe. «Wir erkennen die Bedeutung eines geordneten Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft an», heisst es in ihrer Mitteilung.