In einem aufsehenerregenden Schritt hat der texanische Comptroller Glenn Hegar den weltweit grössten Vermögensverwalter Blackrock von der Liste jener Finanzunternehmen gestrichen, die gemäss texanischem Gesetz die Öl- und Gasindustrie boykottieren. Gleichzeitig wurde die Zahl der betroffenen Anlagefonds auf 332 reduziert – beim letzten Update im November 2023 lag diese noch bei 350.
Die Liste basiert auf einem Gesetz im republikanisch dominierten Ölstaat, das staatlichen Stellen vorschreibt, ihre Investments aus Unternehmen abzuziehen, die fossile Energiequellen systematisch meiden würden. «Das ist ein bedeutender Sieg und bestätigt die Führungsrolle, die Texas in dieser Frage übernommen hat», erklärte Hegar auf seiner Website. Man habe erfolgreich gegen jahrzehntelange «Fehlinformationen rund um die sogenannte Energiewende» Transparenz geschaffen.
Blackrock wurde von der Liste gestrichen, weil das Unternehmen mehrere Nachhaltigkeitsallianzen verlassen hat – darunter die Net Zero Asset Managers Initiative sowie die Gruppe Climate Action 100+. Zudem habe Blackrock sein Angebot an Fonds, die Investitionen in fossile Energien kategorisch ausschliessen, «deutlich reduziert», heisst es weiter.
Weiterhin auf der Schwarzen Liste des Comptrollers befindet sich die UBS. Sie ist weiterhin formell bei der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM) dabei, die aufgrund des Austritts von Blackrock und anderen Asset Managern einen internen Reviewprozess gestartet und ihre Aktivitäten auf Eis gelegt hat. Ausserdem wird die UBS weiterhin als Mitglied von Climate Action 100+ geführt. Warum die UBS und andere Asset Manager auf der Liste bleiben, liess Hegar offen.
Republikanisch dominierte Bundesstaaten in den USA erhöhen seit 2023 den Druck auf Finanzunternehmen, ihre Klimastrategien zu ändern. Ein eigentlicher Kurswechsel setzte jedoch erst mit der Wahl von Donald Trump ein. Mit seinem Einzug ins Weisse Haus begann ein regelrechter Exodus von Banken, Versicherungen und Asset Managern aus Klima-Allianzen. Blackrock war einer der ersten grossen Vermögensverwalter, der bei Klimafragen den Rückwärtsgang eingelegt hat.
In einer früheren Version hiess es fälschlicherweise, die UBS sei aus NZAM-Initiative ausgetreten.