In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres hat EFG International einen Rekordgewinn von rund 130 Millionen Franken erwirtschaftet – das entspricht einem Anstieg von 20 Millionen oder 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mit einer annualisierten Eigenkapitalrendite auf das harte Kernkapital (Return on Tangible Equity) von über 21 Prozent liegt EFG über dem Branchendurchschnitt. Bemerkenswert ist laut Mitteilung der Bank vom Mittwoch, dass dieses Ergebnis nicht auf Einmaleffekte, sondern auf eine solide operative Entwicklung zurückzuführen sei.
Im gleichen Zeitraum verzeichnete die Bank Nettoneugelder in der Höhe von 3 Milliarden Franken, was einer annualisierten Wachstumsrate von 5,5 Prozent entspricht. Damit bewegt sich EFG am oberen Ende ihrer selbst gesetzten Zielbandbreite von 4 bis 6 Prozent. Trotzdem hat die Dynamik nachgelassen: 2024 betrug das Neugeld-Wachstum 7,1 Prozent.
Per Ende April 2025 beliefen sich die verwalteten Vermögen auf 159,2 Milliarden Franken – ein Rückgang von 3,8 Prozent gegenüber den 165,5 Milliarden Franken Ende 2024. Dazu schreibt CEO Giorgio Pradelli mit Blick auf die Marktverwerfungen Anfang April: «Während die Marktvolatilität seit Anfang April zu einer erhöhten Kundenaktivität geführt hat, insbesondere im Devisenhandel, wirkte sich die Aufwertung des Schweizer Frankens negativ auf unser verwaltetes Vermögen aus.» Der negative Währungseffekt wird auf rund 8,5 Milliarden Franken beziffert.
Weniger Kundenberater im Einsatz
Bei der Rekrutierung von Kundenberatern bleibt die Bank grundsätzlich auf Expansionskurs. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden 29 neue Berater rekrutiert oder ihnen ein Vertragsangebot unterbreitet. Das Ziel bleibt, im Jahresdurchschnitt 50 bis 70 Kundenberater neu zu gewinnen. Netto betrachtet sank die Anzahl jedoch leicht: Ende April 2025 beschäftigte EFG weltweit 695 sogenannte CROs (Client Relationship Officers), verglichen mit 703 per Ende 2024.
Die Ertragsmarge lag mit 97 Basispunkten leicht über dem Vorjahresniveau sowie über dem Wert für das Gesamtjahr 2024. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis konnte auf rund 70 Prozent gesenkt werden (2024: 72,9 Prozent). Die Kapital- und Liquiditätskennzahlen bleiben robust: Per Ende April weist die Bank eine CET1-Ratio von 17,1 Prozent und eine Gesamtkapitalquote von 20,8 Prozent aus. Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) lag bei 211 Prozent.
Sonderertrag aus Versicherungsleistung bringt 45 Millionen
Zudem vermeldete EFG einen positiven Einmaleffekt aus einer Versicherungsleistung: Im Mai 2025 wurde grundsätzlich eine Einigung im Zusammenhang mit einer taiwanesischen Versicherung erzielt. Diese betrifft Verluste aus einem Vergleich vom Februar 2023. Die finale Dokumentation steht noch aus, doch erwartet EFG einen Nettoertrag in der Grössenordnung von rund 45 Millionen Franken, der im Halbjahresergebnis 2025 berücksichtigt werden soll.
Am 25. November wird EFG im Rahmen ihres Investorentags eine Strategieaktualisierung für den nächsten Zyklus vorstellen. CEO Giorgio Pradelli zeigt sich zuversichtlich: «Während sich unser aktueller Strategiezyklus dem Ende zuneigt, bleiben wir optimistisch, dass wir unsere Ziele für 2025 übertreffen werden. Für den Rest des Jahres konzentrieren wir uns darauf, unsere Kundinnen und Kunden über unser globales Netzwerk bestmöglich zu betreuen und unsere strategischen Prioritäten umzusetzen.»