Die neue Ausgabe des Berichts Banking on Climate Chaos belegt eine beunruhigende Trendumkehr: Statt den fossilen Rückzug fortzusetzen, haben Banken ihre Finanzierungen für Öl, Gas und Kohle 2024 um 162 Milliarden US-Dollar gesteigert – insgesamt flossen rund 869 Milliarden in klimaschädliche Geschäftsmodelle. Seit dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 haben die Banken fossile Industrien mit insgesamt 7,9 Billionen US-Dollar unterstützt.
Nach der 180-Grad-Wende in der US-Energiepolitik mit der Wahl von Donald Trump erstaunt dieses Ergebnis nicht. Sie hat dazu geführt, dass viele Banken aus Klima-Allianzen ausgetreten sind. Eine der wenigen Ausnahmen gemäss des Berichts: die UBS.
Die Grossbank hat ihre fossilen Engagements in den vergangenen Jahren stark reduziert – nachdem UBS und Credit Suisse im Jahr 2017 noch rund 29 Milliarden Dollar in den fossilen Sektor investiert hatten, waren es im letzten Jahr noch 7,8 Milliarden. Das Minus gemäss Report beträgt 390 Millionen Dollar. Sie liegt auf Platz 36 der untersuchten Finanzinstitute. Damit sei die UBS eine von nur vier europäischen Banken mit einer klar rückläufigen Tendenz.
«Immerhin die Hälfte der 24 europäischen Banken in der Recherche hat im vergangenen Jahr weniger Geld an fossile Firmen vergeben als noch vor vier Jahren», sagt Katrin Ganswindt von urgewald. «UBS gehört zu den wenigen, die das konsequent durchziehen.»
JP Morgan baut aus
Im Kontrast dazu stehen Institute wie JP Morgan oder Deutsche Bank, die ihre fossilen Finanzierungen teils massiv ausbauen. Letztere investierte allein 2024 fast 1,6 Milliarden US-Dollar in den Ölkonzern BP – trotz dessen Rückschritten bei den Klimazielen.
Kredite waren im vergangenen Jahr die wichtigste Finanzierungsform der Banken. Die vergebene Summe stieg von 422 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf 467 Milliarden im letzten Jahr. Den steilsten Anstieg zeigte das Anleihen-Geschäft: Die Banken steigerten ihre Investments von 284 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 401 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
In der letztjährigen Ausgabe des Berichts lag die UBS noch in den Top-10. Da damals erstmals die Geschäfte von UBS und Credit Suisse konsolidiert betrachtet wurden, war sie um einige Positionen nach oben gerutscht. Im Jahr zuvor lag die CS auf Rang 20, die UBS auf 37. Die Grossbank ist also wieder dort, wo sie vor der Fusion war.