Eine Milliarde für Entwicklungsländer
Am Mittwoch haben die beiden Grossbanken und der Bund die «Sustainable Development Goal Impact Finance Initiative» lanciert. Ziel ist es, bis 2030 rund 1 Milliarde Franken für Impact-Projekte in Entwicklungsländern zu sammeln. Der Staat stellt knapp 20 Millionen Franken bereit.
1. Dezember 2021 • Beat Schmid

Am 1. Dezember haben das SECO, die UBS Optimus Foundation, die Credit Suisse Foundation und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) die «Sustainable Development Goal Impact Finance Initiative» angekündigt. Die Initiative will bis zu einer Milliarde Schweizer Franken an privatem Kapital mobilisieren für «messbare Resultate» in Entwicklungsländern, wie es in einer Mitteilung heisst. Das SECO unterstützt die Initiative mit 19,5 Millionen Schweizer Franken.

Laut Schätzungen fehlen bis 2030 über 2500 Milliarden US-Dollar pro Jahr, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Um diese Finanzierungslücke zu überbrücken, müssen die privaten Investitionen in Entwicklungsländern erhöht werden. Der Einsatz öffentlicher und philanthropischer Mittel zur Mobilisierung privater Investitionen sei ein wirksamer Weg, um Finanzmittel anzuziehen, die sonst nicht in Entwicklungsländer fliessen würden, schreiben die Initianten.

Die SDG Impact Finance Initiative zielt darauf ab, bis 2030 100 Millionen Schweizer Franken von öffentlichen und philanthropischen Akteuren zu beschaffen. Diese Mittel sollen anschliessend bis zu einer Milliarde Schweizer Franken an privatem Kapital mobilisieren, um die SDGs in Entwicklungsländern zu finanzieren.

Die Initiative verfolgt drei Ziele
1. Sie unterstützt innovative Finanzlösungen für neue Impact-Investing-Produkte durch Zuschüsse und Anschubfinanzierung. Dabei geht es um Anlagen, die neben einer finanziellen Rendite auch eine messbare gesellschaftliche und ökologische Wirkung erzielen sollen.

2. Sie fördert Impact-Investing, indem sie mehr privates Kapital mobilisiert und die Unternehmen stärkt, die Teil von Impact-Investing-Anlagen sind.

3. Sie trägt zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Impact-Investing in der Schweiz bei und fördert die Qualität der Wirkungsmessung. Hierfür wird die Initiative eng mit dem Verband Swiss Sustainable Finance und dem Staatssekretariat für internationale Finanzfragen zusammenarbeiten.

Die Initiative wird internationale Ausschreibungen organisieren und die besten Vorschläge finanzieren. Die erste Ausschreibung wird Anfang 2022 in Zusammenarbeit mit der Organisation Convergence lanciert.

Das SECO und seine Partner rufen weitere philanthropische und öffentliche Organisationen dazu auf, sich der Initiative anzuschliessen. Der Schweizer Finanzplatz ist international führend, auch im Bereich Impact-Investing. Zudem beherbergt die Schweiz viele internationale Organisationen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen. Die SDG Impact Finance Initiative will dieses Ökosystem nutzen und die Zusammenarbeit zwischen dem Finanzsektor, der Entwicklungsgemeinschaft und internationalen Partnern fördern.

«Die Credit Suisse sieht philanthropisches Kapital als entscheidenden Faktor für Innovation und Zusammenarbeit, die notwendig sind, um die erhebliche Finanzierungslücke zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu schliesse», sagt Thomas Gottstein, Konzernchef der Credit Suisse.