Jetzt ist das Ende da: Die Onlinebank Radicant wird geschlossen. Der Verwaltungsrat der Radicant Bank habe in Abstimmung mit der Basellanschaftlichen Kantonalbank (BLKB) beschlossen, ihre Geschäftstätigkeit aufzugeben. Das teilte die Bank am Dienstag via Communiqué mit.
Die BLKB als Mehrheitsaktionärin hatte Ende September entschieden, das Experiment mit der Onlinebank zu beenden. «Nach eingehender Prüfung von diversen Verkaufsoptionen konnte keine Lösung zur Fortführung von Radicant erreicht werden», heisst es nun. Deshalb nun der Entscheid, die Geschäftstätigkeit aufzugeben.
Im Zuge der Schliessung werden auch zwei weitere Rechtseinheiten geschlossen: die Radicant Holding und die Radicant Business Services. In der Mitteilung spricht die Bank davon, den Rückzug aus dem Bankgeschäft «geordnet und im besten Interesse der Kundinnen und Kunden, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der externen Partner» durchzuführen. Der Prozess werde mit der BLKB koordiniert.
60 Millionen Franken
In einer separaten Mitteilung heisst es, die BLKB habe entschieden, die Banklizenz der Radicant zurückzugeben und eine Liquidation einzuleiten. Das Jahresergebnis des BLKB-Stammhauses werde «in diesem Zusammenhang» im Jahr 2025 voraussichtlich um bis zu 60 Millionen Franken tiefer ausfallen als im Vorjahr.
BLKB-Bankratspräsident Thomas Bauer spricht in der Mitteilung von «intensiven Gesprächen mit Kaufinteressenten» und «sorgfältiger Prüfung verschiedener Verkaufsoptionen». Trotzdem konnte keine «tragfähige Lösung» erzielt werden. Weiter sagte er: «Die BLKB konzentriert sich damit auf ihr Kerngeschäft und wird auch in Zukunft für ihre Kundinnen und Kunden in der Region mit dem vollen Leistungsangebot da sein.»
Es ist davon auszugehen, dass die Abwicklung eng von der Finma begleitet wird. Ebenfalls an Radicant beteiligt ist die UBS über ihren Venturefonds Next.
Marco Primavesi, der scheidende Verwaltungsratspräsident von Radicant und BLKB-Bankrat, sagt zur Einstellung: «Trotz umfassender Massnahmen und grosser Anstrengungen konnte der Fortbestand von Radicant nicht gewährleistet werden. Die Kundeneinlagen bleiben jedoch vollständig geschützt. Für Kundinnen und Kunden der Radicant werden derzeit Anschlusslösungen geprüft.»

