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Der Schweizer Hypomarkt wächst nur noch langsam. Die UBS muss im Hypogeschäft stark Haare lassen. Raiffeisen und Pensionskassen geben Gas.
10. Juli 2025 • red.

Der Schweizer Hypothekarmarkt wuchs im letzten Jahr um 2,6 Prozent oder 32 Milliarden Franken. Das ist das Ergebnis der Hypothekarmarkt-Studie 2024 von MoneyPark. Damit blieb das Wachstum erneut unter dem langjährigen Durchschnitt von drei Prozent.

Laut MoneyPark sicherten sich die Kantonalbanken mit rund 75 Prozent des Gesamtwachstums erneut den grössten Teil des Kuchens. Die Hypotheken der Raiffeisenbanken stiegen um 4,6 Prozent, jene der Pensionskassen um 8 Prozent. Dagegen verlor die um die Credit Suisse erweiterte UBS knapp zehn Milliarden Franken oder 3,4 Prozent an Volumen.

Die Banken haben 2024 mit Hypotheken weniger verdient als noch im Vorjahr. Im Durchschnitt lag die Nettozinsmarge der Banken bei 1,26 Prozent – im Jahr zuvor waren es noch 1,40 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent.

Abschaffung des Eigenmietwerts

Laut MoneyPark hätten trotz sinkender Zinsen die steigenden Refinanzierungskosten und das strengere regulatorische Umfeld die Vergabe von Hypotheken belastet. In diesem Jahr dürfte es nicht besser aussehen, da seit Anfang Jahr unter anderem die strengeren Basel-III-Vorschriften gelten.

Gemäss der Helvetia-Tochter könnte zudem die Abschaffung des Eigenmietwerts «substanzielle» Auswirkungen auf den Markt haben. Darüber wird das Schweizer Stimmvolk im September abstimmen. Laut der Studie könnten dadurch in den kommenden fünf Jahren zwischen 50 und 150 Milliarden Franken amortisiert werden – was das Wachstum drastisch bremsen würde. Im schlimmsten Fall sei sogar mit einer Stagnation zu rechnen.

Allerdings muss das nicht zwingend schlecht sein. Denn dadurch bekommen die Banken mehr Luft, um Neugeschäfte abzuschliessen.

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