Die Zinsunterschiede zwischen den Laufzeiten werden grösser. Aktuelle Daten des Vergleichsdienstes Moneyland verdeutlichen diesen Trend: Der Durchschnittszins für fünfjährige Festhypotheken liegt derzeit bei lediglich 1,25 Prozent – dem tiefsten Wert seit dem Jahr 2022. Noch günstiger präsentieren sich zweijährige Laufzeiten mit einem durchschnittlichen Satz von 1,12 Prozent – ein Mehrjahrestief.
Zwar sind auch die Zinssätze für zehnjährige Festhypotheken gesunken, mit aktuell 1,62 Prozent liegen sie aber weiterhin über dem Niveau zu Jahresbeginn. Die Zinskurve hat sich damit deutlich aufgefächert – kurzfristige Hypotheken sind im Vergleich zu langfristigen Laufzeiten deutlich günstiger geworden.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Erwartungen an die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wider. Laut Moneyland ist der jüngste Rückgang bei den kurzfristigen Zinssätzen auf die Aussicht weiterer Leitzinssenkungen zurückzuführen. Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht davon aus, dass die SNB an ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 19. Juni den Leitzins von derzeit 0,25 Prozent auf 0,0 Prozent senken wird. Diese Erwartung ist offenbar bereits weitgehend in die aktuellen Hypothekarzinsen eingepreist.
Sollte die SNB in den kommenden Monaten den Leitzins sogar in den negativen Bereich absenken, wären weitere Rückgänge bei den Hypothekarzinsen wahrscheinlich. Das wäre dann der Fall, wenn sich der Franken weiter stark aufwerten würde – etwa im Zuge einer erneuten Eskalation geopolitischer Spannungen oder einer Verschärfung internationaler Handelskonflikte.