Die spanische Grossbank Banco Santander zielt auf die Superreichen: Unter der neuen Marke «Beyond Wealth» lanciert das Institut massgeschneiderte Beratungsdienste für Ultrareiche – jenseits des klassischen Private Bankings. Nach dem Start in Spanien will die spanische Bank mit dem Angebot in Reichen-Hotspots in den USA, der Schweiz und Brasilien aktiv werden.
Die organisatorische Hülle kommt von Santander Real Estate Private Advisory & Management, einer Gesellschaft, die vor einem Monat in Beyond Wealth SA umbenannt wurde, wie aus spanischen Handelsregistereinträgen hervorgeht.
Ein erster Standort ist bereits in Spanien registriert und mit zehn Mitarbeitenden operativ tätig. Javier Lafarga, zuvor bei CaixaBank tätig, übernimmt als CEO die Leitung des spanischen Geschäfts. Wie Bloomberg berichtet, will Santander in drei Jahren mit Beyond Wealth Kundenvermögen von 10 Milliarden Euro verwalten und die Gewinnschwelle erreichen. Dabei zielt die Bank sowohl auf bestehende als auch neue Kundschaft.
Die Leistungen umfassen die Beratung in Bereichen wie Finanzen, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und Philanthropie. Eine Vermögensverwaltung im engeren Sinne erfolgt jedoch nicht – auch, um das eigene Private-Banking-Geschäft nicht zu kannibalisieren. Die Zielgruppe sind Ultra High Net Worth Individuals mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 50 Millionen Dollar. Für die Dienstleistungen sollen Jahresgebühren ab 100’000 Euro fällig werden.
Mit dem Angebot tritt Santander gegen Boutiquen und Multi-Family-Offices an. Der Schritt ist Teil einer grösseren Reorganisation, die von Javier Garcia-Carranza, dem Chef des Bereichs Wealth Management & Insurance, vorangetrieben wird. Die Einheit verwaltet derzeit rund 511 Milliarden Euro und trägt rund 13 Prozent zum Gewinn bei. In der Schweiz verfügt Santander in Zürich und Genf bereits über zwei Private-Banking-Standorte.