Kryptos
Die Derivateboutique von Christian Katz und Roger Studer kommt mit ihren Produkten auf Kryptowährungen noch nicht auf Touren. Ein kürzlich lancierter Multi Barrier Reverse Convertible erweist sich als Ladenhüter.
15. Februar 2024 • Beat Schmid

Ende Januar lancierte Helveteq einen Multi Barrier Reverse Convertible mit drei Kryptowährungen als Basiswerten. Das Produkt sei speziell entwickelt worden, um den Kunden das Potenzial der Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und Solana zugänglich zu machen, hiess es in einer Mitteilung. Nach der Zulassung der ersten Bitcoin-ETFs in den USA biete es Anlegern die Möglichkeit, «von der erhöhten Volatilität dieser digitalen Vermögenswerte zu profitieren».

Die Nachfrage blieb allerdings überschaubar, wie aus Angaben der Börse hervorgeht. Demnach erzielte das Produkt Helveteq/44 BRC Verkäufe von lediglich 70'000 Dollar und blieb damit deutlich unter dem angestrebten Emissionsvolumen von 3 Millionen Dollar. Insgesamt wurden 70 Titel à 1000 Dollar verkauft. Bei einer Vertriebsprovision von bis zu 1,5 Prozent ergibt dies Einnahmen von knapp über 1000 Dollar.

Kryptostrukis funktionieren wie ein gewöhnliches Multi-Barrier-Reverse-Convertible-Produkt, das mit Aktien unterlegt ist. Es bietet einen fixen Coupon, wobei die Rückzahlung des Nennwerts von der Performance der Basiswerte im Verhältnis zu einer Barriere abhängt. Der Helveteq/44 BRC zahlt über die Laufzeit von drei Monaten einen Coupon von 11 Prozent. Die Barriere wurde bei 60 Prozent festgelegt. Als Bankpartner und Depotbank wurde die Bank Frick gewählt.

«Nachhaltig in die Blockchain investieren»

Bereits im August lancierte Helveteq einen Multi Barrier Reverse Convertible mit Kryptowährungen. Das Produkt mit den Basiswährungen Bitcoin, Ripple und Solana war mit einem Coupon von 8,25 Prozent und einer Barriere von 65 Prozent ausgestattet. Helveteq war am Donnerstagabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das Unternehmen wurde im April 2022 gegründet. Es versteht sich als Emittent von «ESG-transparenten» Anlageprodukten im Bereich Kryptowährungen. «Wir wollen Anlegern eine zukunftsweisende Möglichkeit bieten, nachhaltig in die Blockchain-Wirtschaft zu investieren», sagte Mitgründer Roger Studer zum Start. Der Banker leitete 20 Jahre lang das Investmentbanking von Vontobel.

Für die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks arbeitet Helveteq mit der Universität Zürich zusammen. Thorsten Hens vom Institut für Banking und Finance hat zusammen mit zwei Forschenden eine Methode entwickelt, um die Emissionen von Bitcoins und anderen Kryptowährungen zu berechnen. Basierend auf bestehenden Forschungsergebnissen hat das Team ein Modell konstruiert, das den gesamten Lebenszyklus eines Kryptoassets abdecken soll. Durch die stetige Weiterentwicklung der Methode könne der CO₂-Fußabdruck immer besser und genauer bestimmt werden, sagte Hens vor zwei Jahren. Damit sei quasi ein «Swiss Finish» für die Berechnung der Emissionen geschaffen worden.

Um das Kohlendioxid zu kompensieren, arbeitet Helveteq mit der Carbon Offset Platform der UNO zusammen. Hens, dessen Forschung von Helveteq unterstützt wird, bezeichnete den gewählten Ansatz als einzigartig. Seine Studierenden würden mit Kryptos reich, nun gebe es eine Lösung, um «mit gutem Gewissen reich zu werden, ohne die Natur zu versauen». Hens empfahl, einem Portfolio etwa fünf Prozent Kryptowährungen beizumischen.

MEHR ZUM THEMA


Helvetec lanciert weiteres Struki-Produkt auf Kryptos

Die Produktboutique von Christian Katz und Roger Studer wirft einen Multi Barrier Reverse Convertible auf Bitcoin, Ethereum und Solana auf den Markt.
26. Januar 2024

Helveteq lanciert Multi Barrier Reverse Convertible auf Bitcoin und Co.

Der Multi Barrier Reverse Convertible auf drei Kryptowährungen ist mit einem theoretischen Coupon von 33 Prozent ausgestattet. Die Barriere liegt bei 65 Prozent.
10. August 2023