Die Zurich Insurance Group spricht von einem «bahnbrechenden KI-Labor», das unter der Leitung von CEO Mario Greco und unter dem Namen «Zurich AI Lab» aufgebaut werden soll. In einer Branche, die oft von Tradition geprägt ist, vollzieht das Unternehmen damit einen ehrgeizigen Schritt und läutet eine «neue Ära in der Art und Weise ein, wie Versicherungen angeboten und von ihren Kundinnen und Kunden erlebt werden», teilt Zurich mit.
Die Versicherung sieht in künstlicher Intelligenz nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern vielmehr «eine Kraft, die das Geschäftsmodell der Versicherungsbranche grundlegend verändern kann». KI habe das Potenzial, neue Kundenerlebnisse zu schaffen – schneller, intelligenter und persönlicher als je zuvor, schreibt Zurich.
Konkret arbeitet Zurich mit dem Institut für Betriebswirtschaft der Universität St. Gallen und dem Agentic Systems Lab der ETH Zürich zusammen. Das Zurich AI Lab soll an den Standorten St. Gallen, Zürich und Singapur vertreten sein. Seitens Zurich sind CEO Mario Greco, Group Chief Information and Digital Officer Ericson Chan sowie Group Chief Transformation Officer Carlos Rey de Vicente in das Lab eingebunden. Von der Universität St. Gallen ist Karolin Frankenberger beteiligt, von der ETH Zürich Elgar Fleisch.
Neues ETH-KI-Lab
Das Zurich AI Lab soll den beteiligten Hochschulen akademische Freiheit bieten und gleichzeitig die Innovationskraft der Zurich bei der Entwicklung und Einführung neuer KI-Lösungen beschleunigen. Zudem wird das Lab wissenschaftliche Arbeiten über die transformative Wirkung von KI auf das Versicherungswesen sowie auf Strategien und Geschäftsmodelle veröffentlichen – gestützt auf Daten und Erkenntnisse aus der eigenen Forschung.
Das Agentic Systems Lab der ETH Zürich wurde im Juli 2025 am Lehrstuhl für Information Management gegründet. Das sich im Aufbau befindliche Forschungs- und Entwicklungslabor will sich auf «agentische» KI-Systeme im Realbetrieb spezialisieren. Ziel ist es, Anwendungen für künstliche Intelligenz in verschiedenen Bereichen zu entwickeln und wissenschaftlich zu begleiten. Das Labor sucht derzeit nach Studierenden, Forschern und Industriepartnern. Die Zurich ist der erste grosse Name, der auf die Partnerliste kommt.
Vor kurzem gab die UBS bekannt, in London ihre unternehmensweiten KI-Aktivitäten zu bündeln.

