Insgesamt werden im Report 190 Unternehmen aus 42 Ländern genannt, die in der Region neue Öl- und Gasfelder erschliessen oder die Infrastruktur ausbauen. Laut dem Bericht konzentrieren sich 47 Prozent der neuen Vorkommen auf Brasilien, das Gastgeberland der COP30. Dort werden auch ökologisch sensible Gebiete für die Förderung geöffnet.
Zwischen 2022 und 2024 stellten 297 Banken rund 138,5 Milliarden Dollar für Unternehmen bereit, die neue fossile Projekte in der Region entwickeln. An der Spitze der Liste steht Santander mit 9,9 Milliarden Dollar, gefolgt von JP Morgan Chase, Citigroup und Scotiabank. 92 Prozent dieser Finanzierungen stammen von Instituten ausserhalb der Region. Die erste lateinamerikanische Bank im Ranking ist Itaú Unibanco auf Platz 15.
Die UBS liegt bei den Bankfinanzierungen mit 1,4 Milliarden US-Dollar im europäischen Vergleich auf Rang 8, als Investorin war sie jedoch deutlich stärker beteiligt. Mit Aktien- und Anleiheinvestitionen von 5,5 Milliarden US-Dollar rangiert sie weltweit auf Platz 14.
Auch die Nationalbank ist mit 800 Millionen dabei
Johanna Frühwald, Finanz-Campaignerin bei Urgewald, sagt zur Rolle der Schweizer Grossbank: «Die UBS trägt als Geldgeberin massgeblich zur unwiederbringlichen Zerstörung von Lebensräumen und Ökosystemen in Lateinamerika bei.» Es wird Zeit, dass die Schweizer Finanzindustrie die fossile Expansion als das behandelt, was sie ist: «ein ökologisches sowie ein systemisches Risiko für den Finanzsektor».
Herausgeber der Studie sind die NGOs Urgewald (Deutschland), Arayara International Institute (Brasilien), FARN (Argentinien), Conexiones Climáticas (Mexiko) und Amazon Watch (USA/Peru/Ecuador). Interaktive Dashboards bieten einen Einblick in die Energieprojekte und die Finanzierungsströme. Letztere zeigen auch, wie andere Schweizer Finanzakteure investiert sind, darunter die Nationalbank mit 800 Millionen Dollar, aber auch Pictet, ZKB, Vontobel, Julius Bär und weitere Finanzunternehmen.