Der Gründer von Archegos Capital Management, Bill Hwang, ist wegen Betrugs und Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch seines Family Office zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. US-Bezirksrichter Alvin Hellerstein sagte, dass die Höhe der Verluste «alles übertrifft, womit ich als Richter bisher zu tun hatte».
Mit seinen konzentrierten Wetten auf Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung trieb Hwang den Wert seines Portfolios massiv in die Höhe. Als die Blase im März 2021 platzte, blieben grosse Investmentbanken auf den Aktien sitzen und erlitten massive Verluste.
Zu den grössten Opfern gehörte die Credit Suisse, die über 5 Milliarden verlor. Auch die UBS gehörte zu den geschädigten Banken. Der Archegos-Kollaps und das Greensill-Debakel stürzten die Credit Suisse in eine Krise, aus der sie sich nie mehr befreien konnte.
Richter Hellerstein verglich Bill Hwang mit dem FTX-Gründer Sam Bankman-Fried, der wegen Betrugs zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. «Was war schlimmer? Der Betrug von Herrn Bankman-Fried oder der Betrug von Herrn Hwang?
Hwangs Anwälte plädierten zunächst für eine Bewährungsstrafe. Später forderten sie eine Haftstrafe zwischen vier und fünf Jahren. Hwang selbst sagte, er empfinde «tiefen Schmerz» über das, was bei Archegos passiert sei.
Wie viel Hwang seinen Opfern als Entschädigung zahlen muss, ist noch nicht geklärt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die geschädigten Banken Forderungen in Höhe von mehr als 9 Milliarden Dollar eingereicht. Darüber soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.