«Gutes oder sehr gutes» Geschäft
Der UBS-Vizepräsident könne zwar verstehen, warum eine Mehrheit unabhängige Credit Suisse in der Schweiz bevorzugt hätte. Er sei sich nicht sicher, ob die Finma damit einverstanden gewesen wäre.
20. September 2023 • Beat Schmid

Lukas Gähwiler, Vizepräsident der UBS, trat gestern am ersten Finance Forum in Zürich auf. Gähwiler ist seit der Übernahme durch die UBS zugleich Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse AG.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass die CS im zweiten Halbjahr weiterhin «substanzielle Verluste» schreiben werde, sagte Gähwiler laut Reuters auf dem Podium. Trotzdem zeigte er sich zuversichtlich, dass sich die Übernahme seiner Bank längerfristig auszahlen werde. Noch sei es zu früh, um sagen zu können, ob die Übernahme der Credit Suisse für die UBS ein «gutes oder sehr gutes» Geschäft sei.

Zusammen mit den Ergebnissen für das zweite Quartal, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurden, gab die UBS auch bekannt, dass sie das inländische Geschäft der Credit Suisse übernehmen wird – eine Entscheidung, die in der Schweiz umstritten ist.

Der UBS-Vizepräsident sagte, er verstehe, warum eine Mehrheit eine unabhängige Credit Suisse in der Schweiz bevorzugt hätte, aber er sei «nicht sicher», ob die Finanzmarktaufsicht damit einverstanden gewesen wäre.

Gähwiler sagte weiter, er werde voraussichtlich bis zum Abschluss der Integration im Amt bleiben. Auch UBS-Chef Sergio Ermotti hatte vergangene Woche erklärt, bis mindestens 2026 an der Spitze der Bank bleiben zu wollen.

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