Privatebanking
Das Katar-Team der Credit Suisse soll zur HSBC wechseln. Es wäre ein erneuter Schlag fürs Privatebanking der UBS.
4. Juli 2023 • red.

HSBC soll kurz davor stehen, ein Team hochrangiger Banker der Credit Suisse in Katar zu übernehmen. Das berichtet die FT unter Berufung auf zwei Quellen. Das Team wird von Aladdin Hangari geleitet. Insgesamt könnten bis zu sechs Banker gehen. Eine genaue Zahl nannte das Medium nicht.

Hangari ist laut LinkedIn-Profil CEO der Credit Suisse Qatar und arbeitet seit 20 Jahren für die Bank. Die Credit Suisse ist seit 2006 in Katar aktiv. Das Engagement geht auf den damaligen Chef Brady Dougan zurück, der die Beziehungen zum Wüstenstaat aufbaute und intensivierte.

Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise wurde Katar Grossaktionärin der CS. Der Staatsfonds war auch Käuferin von hochverzinslichen Coco-Bonds, die bei einer zu tiefen Eigenkapitalquote in Aktienkapital umgewandelt worden wären. Während mehrerer Jahre sass ein Spross der Herrscherfamilie im Verwaltungsrat der Credit Suisse.

Noch im letzten Herbst wollte die Credit Suisse ihre Beziehungen zu Katar vertiefen. Sie ging eine Partnerschaft mit der Investment Promotion Agency (IPA Qatar) des Golfstaates ein. Geplant war die Schaffung von bis zu 100 Arbeitsplätzen in den Bereichen Wealth Management, Investment Banking und Asset Management in den nächsten Jahren sowie der Aufbau eines Technologie- und Engineering Hubs.

Katar zwar zweitgrösster Aktionär der CS

Im Januar dieses Jahres hat der katarische Staatsfonds seinen Anteil an der CS auf 6,87 Prozent erhöht und wurde damit nach der saudischen Bank SNB zweitgrösster Aktionär.

Sollten Hangari und sein Team tatsächlich zur HSBC wechseln, wäre dies ein schwerer Schlag für Wealth-Management-Chef Iqbal Khan. Er versucht, so viele CS-Privatbanker wie möglich zu halten.