Credit Suisse
Die Grossbank ist einer Abwärtsspirale gefangen. Dem Negativtrend kann sich auch die Schweizer Einheit nicht entziehen.
27. November 2022 • Beat Schmid

Am Sonntag gab CS-Schweiz-Chef André Helfenstein in der Tamedia-Zeitung “Le Matin Dimanche” ein Interview. Er sagte, dass “einige Kunden” einen Teil ihres Geldes zwar abgezogen, aber nur “sehr wenige ihre Konten wirklich geschlossen” haben. In der Division Swiss Bank “stabilisierten” sich laut Helfenstein die Kundenvermögen. “Wir haben insgesamt 1 Prozent unserer Vermögensbasis verloren.”

Diese Zahl ist nicht neu. Die CS kommunizierte sie bereits am Mittwochmorgen vor der ausserordentlichen Generalversammlung. Im Vergleich zur Gesamtbank (minus 6 %) und dem Wealth Management (minus 10 %) halten sich die Abflüsse bei der Schweizer Einheit mit 1 Prozent tatsächlich noch einigermassen im Rahmen.

Und doch gehen die Abzüge in die Milliarden: Per Ende drittes Quartal verwaltete die Schweizer CS-Einheit 527 Milliarden Franken. 1 Prozent Nettoabzüge bedeuten, dass die Kunden im laufenden vierten Quartal bis 11. November netto insgesamt 5,27 Milliarden Franken auf andere Banken transferiert haben. Bereits im dritten Quartal verzeichnete die Swiss Bank Nettoabflüsse von 1,5 Milliarden Franken.

Zudem: Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 1. Oktober bis 11. November. Was die Kunden danach verschoben haben, darüber gibt die Bank keine Auskunft. Sie spricht lediglich von einer “Stabilisierung“ der Situation. Von einer Trendwende kann jedoch keine Rede sein.