Markets
Im dritten Quartal haben hohe Bewertungsverluste die Vermögen abschmelzen lassen. Nachhaltigkeitsfonds haben schlechter abgeschnitten als der Gesamtmarkt.
26. Oktober 2022 • red.

Die negative Performance an den Börsen im 3. Quartal 2022 hat im Schweizer Fondsmarkt Spuren hinterlassen. Das Volumen schrumpfte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres von 1,516 Billionen (per Ende 2021) auf 1,275 Billionen Franken, wie der Verband Asset Management Association Switzerland (AMAS) mitteilt. Das entspricht einem Rückgang von 15.9 Prozent oder 242 Milliarden Franken. Damit fiel das Volumen des Fondsmarktes auf den Stand von vor rund zwei Jahren zurück. Im abgelaufenen dritten Quartal belief sich der Rückgang auf knapp 60 Milliarden.

Der grösste Teil des Rückgangs ist auf Performanceeinbussen zurückzuführen (minus 15,3 %). Die Netto-Abflüsse aus den Anlagen summierten sich in den ersten neun Monaten auf 9,5 Milliarden. Allerdings haben diese in den letzten drei Monaten deutlich zugenommen, als netto 5,1 Milliarden abgezogen wurden. Sie betrafen mit Ausnahme der Geldmarktfonds (plus 6.5 Mrd.) alle Fondskategorien, wobei die höchsten Abflüsse im 3. Quartal erneut in Aktienfonds (minus 6.3 Mrd.) und Obligationenfonds (minus 3.3 Mrd.) beobachtet werden konnten.

Eine Ausnahme bilden die Nachhaltigkeitsfonds. Nach Morningstar klassifizierte Fonds registrierten Nettozuflüsse in der Höhe von 13,9 Milliarden Franken im laufenden Jahr. Allerdings hatten auch diese Fonds mit Performance-Problemen kämpfen. Die Volumen reduzierten sich auf 320 Milliarden Franken, von knapp 369 Milliarden Anfang Jahr. Der Performanceeinbruch beträgt 16,9 Prozent. Damit haben nachhaltige Fonds 1 Prozentpunkt schlechter abgeschnitten als der Gesamtmarkt.

Die unsichere Stimmung an den Finanzmärkten spiegle sich in den meisten Assetklassen wider, sagt Adrian Schatzmann, CEO der AMAS. Gleichwohl würden die auf “tiefem Niveau” stattfindenden Netto-Abflüsse zeigen, dass das “Anlegervertrauen grundsätzlich intakt” bleibe.