Grossbanken
Ex-Mitarbeiter sollen die Grossbank bei den US-Behörden angeschwärzt haben. Im Fokus stehen südamerikanische Doppelbürger. Die CS bestreitet die Vorwürfe.
12. Oktober 2022 • Beat Schmid
Der Zeitpunkt könnte nicht schlechter sein. Die Credit Suisse soll gemäss Bloomberg ins Fadenkreuz der US-Justizbehörden geraten sein. Gegen die Bank werde in Zusammenhang wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt, schreibt die Agentur. Das US-Justizministerium untersuche, ob die Bank trotz abgeschlossenen Steuerdeal weiterhin US-Kunden geholfen habe, Vermögenswerte vor den Behörden zu verstecken.
Die Ermittler klären ab, ob die Bank US-Kontoinhabern, insbesondere solche mit südamerikanischen Pässen, geholfen hat, Vermögenswerte in Höhe von Hunderten von Millionen Dollar gegenüber den US-Steuerbehörden zu verheimlichen. Ehemalige CS-Banker soll die Bank verraten haben. Das gehe aus Gerichtsakten hervor, wie Bloomberg schreibt.
Die Schweizer Grossbank hatte sich 2014 im Steuerstreit mit den US-Behörden geeinigt. Dazu hatte sie ein Schuldeingeständnis abgelegt. Die Bank musste damals eine Rekordbusse von 2,6 Milliarden Dollar zahlen.
Die Credit Suisse dulde keine Steuerhinterziehung, schreibt die Bank in einer Stellungnahme. Das Institut habe seit 2014 umfangreiche Massnahmen getroffen, um Personen zu identifizieren, die versuchen, Vermögenswerte an den Steuerbehörden vorbei zu schleusen. Nicht deklarierte Konten würden geschlossen.