Halbjahreszahlen
Der VZ konnte im ersten Halbjahr trotz garstiger Märkte Ertrag und Gewinn steigern. Für das zweite Halbjahr ist Zurückhaltung angesagt.
12. August 2022 • red.

Insgesamt erwirtschaftete die VZ Gruppe in den ersten sechs Monaten 2022 einen Betriebsertrag von 210 Millionen Franken, was einem Anstieg um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach, wie sie am Freitag mitteilte. Der Reingewinn stieg um 12,6 Prozent auf 77 Millionen Franken.

Obwohl die verwalteten Vermögen wegen der Turbulenzen an den Märkten im ersten Halbjahr schrumpften – 37,6 Milliarden per Ende Juni versus 39 Milliarden per Ende Jahr. Trotz dieses Rückgangs konnte der VZ die Managementfees mit 134 Millionen Franken praktisch auf dem gleichen Niveau halten. Sie sind der wichtigste Ertragspfeiler der Bank.

Fürs zweite Halbjahr gibt sich das Unternehmen vorsichtig. “Wegen der tieferen Bewertung der verwalteten Vermögen werden die Erträge daraus stagnieren oder nur leicht wachsen, während die Bankerträge etwas abnehmen dürften”, sagt Matthias Reinhart, Vorsitzender der Geschäftsleitung des VZ. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 erwartet der VZ, dass der Gewinn nur leicht höher ausfällt als 2021.”

EBIT-Mange statt Cost-Income-Ratio

Trotz des historisch schwierigen Umfelds gelingt es dem VZ, die Margen zu halten. So bleibt die Ebit-Marge gegenüber Ende Jahr praktisch auf den gleichen Niveau. Sie liegt per Ende Juni bei 42,9 Prozent (gegenüber 43,5 Prozent am Ende 2021). Der VZ ist eines der wenigen Finanzinstitute, die von EBIT-Margen sprechen.

Die meisten anderen Banken verwenden die sogenannte Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrags-Verhältnis). Der VZ käme auf ein C/I-Verhältnis von 57,1 Prozent. Was im Vergleich zu den meisten Banken ein sehr guter Wert ist. Vereinfach gesagt, handelt es sich bei der C/I-Ratio um eine umgekehrte Betrachtung der EBIT-Marge, Zähler und Nenner werden getauscht.

Vielen Banken nutzen die Cost-Income-Ratio auch deshalb, weil die Kennzahl die hohen Margen im Bankgeschäft vernebelt. Auf eine Marge von 42,9 Prozent kommen selbst hoch hochprofitable Pharmakonzerne nicht. Roche beispielsweise erzielte 2021 eine EBIT-Marge von 34,9 Prozent.

Wenn der VZ von EBIT-Margen spricht statt von einer C/I-Ratio, steht er somit auch zu den im Branchenvergleich üppigen Margen. Die selbst in einem für Banken sehr schwierigen Umfeld rekordhoch sind.