Schuld sind Stablecoins
Die bekannte US-Investorin hat ihre langfristigen Erwartungen für den Bitcoin nach unten korrigiert. Bis 2030 sieht sie den Kurs allerdings weiterhin im siebenstelligen Bereich.
10. November 2025 • red.

Cathie Wood ist für ihre ausgesprochen bullischen Prognosen bekannt. Nun räumt die Chefin von ARK Invest ein, dass Stablecoins teilweise jene Funktion übernehmen, die ursprünglich für Bitcoin vorgesehen war, was auf den Kurs drücken soll. «Stablecoins übernehmen in gewisser Weise die Rolle, die Bitcoin einmal einnehmen sollte», erklärte sie im Gespräch mit dem US-Sender CNBC.

Vor allem in den USA habe sich der Markt dynamisch entwickelt – nicht zuletzt, weil ein neues Gesetz im Sommer für klare rechtliche Rahmenbedingungen sorgte. Auch Banken steigen mittlerweile in das Geschäft ein. «Wir sehen, dass sich Institute in den USA vermehrt auf neue Zahlungswege konzentrieren, bei denen Stablecoins im Zentrum stehen.» Das sei eine spannende Entwicklung, sagte sie.

Besonders in Schwellenländern erlebt die Stablecoin-Nutzung derzeit einen Boom. Dort dienen die Token als indirekter Zugang zum US-Dollar – was in Ländern mit schwachen oder stark schwankenden Währungen attraktiv sein kann. Viele Anleger, die früher Bitcoin als Schutz vor Inflation oder Kapitalflucht nutzten, greifen nun vermehrt zu Stablecoins, weil diese keine Kursschwankungen aufweisen.

Im Grundsatz optimistisch

Wegen dieser Verschiebung hat Wood ihre Bitcoin-Prognose gesenkt. Ursprünglich rechnete sie mit einem möglichen Höchstwert von 1,5 Millionen US-Dollar bis 2030. Nun dürfte dieser Wert um rund 300'000 Dollar tiefer liegen – «allein wegen des Erfolgs der Stablecoins», wie sie betonte. Trotz dieser Anpassung bleibt Wood grundsätzlich optimistisch: Bitcoin sei «ein globales Währungssystem, eine neue Anlageklasse und eine Technologie – alles in einem».

In den vergangenen Wochen zeigte sich der Markt jedoch schwächer. Am Freitag tauchte der kurz unter die Marke von 100’000 Dollar. Aktuell liegt er bei 106’000 Dollar.

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