SNB-Präsident Martin Schlegel sieht die Hürde für eine Wiedereinführung von Negativzinsen als hoch an. «Die Hürde, ihn wieder einzuführen, ist hoch», sagte SNB-Präsident Martin Schlegel im Gespräch mit dem «Migros Magazin».
Zwar würde die Nationalbank bei Bedarf handeln, doch sei man sich der Nebenwirkungen – etwa für Sparer und Pensionskassen – bewusst. Seit Juni liegt der Leitzins bei null, nachdem die SNB ihn zuvor von den Negativzinsen (2014–2022) schrittweise erhöht hatte.
Kritik, die SNB habe ihr geldpolitisches Pulver zu früh verschossen, weist Schlegel zurück: Vorausschauendes Handeln sei entscheidend. In der Geldpolitik dürfe man nicht zögern, sonst müsse später umso stärker gegengesteuert werden. Gelassen reagiert er auf die Frankenstärke, die vor allem gegenüber dem Dollar zugenommen habe: Real sei die Aufwertung weniger stark, als es scheine.
Die von den USA verhängten Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Importe bezeichnete Schlegel als Unsicherheitsfaktor. Viele Unternehmen investierten weniger, was die Konjunktur belaste. Einzelne Firmen könnten stark getroffen werden, das Gesamtausmass lasse sich jedoch noch nicht abschätzen.
Am 25. September fällt die SNB ihren nächsten Zinsentscheid. Analysten erwarten mehrheitlich eine unveränderte Haltung, da die Inflation zuletzt drei Monate in Folge im Zielband von 0 bis 2 Prozent lag.