Die staatlich kontrollierte Beijing State-owned Asset Management (BSAM) will offenbar ihren 33-Prozent-Anteil am Joint Venture UBS Securities in einem Auktionsverfahren verkaufen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die am Montag auf der Website der chinesischen Börse Beijing Equity Exchange veröffentlicht wurde. Reuters hatte zuerst über den geplanten Verkauf berichtet. UBS hält 67 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen.
UBS will den Broker vollständig kontrollieren und dem chinesischen Partner den Minderheitsanteil abkaufen. Ein Sprecher der Bank bestätigte, dass die Bank dabei sei, ihren Anteil auf 100 Prozent aufzustocken. Der Kauf dürfte die Grossbank gut 200 Millionen Dollar kosten. Der chinesische Vermögensverwalter versteigert seinen Anteil für 1,5 Milliarden Yuan, umgerechnet 207 Millionen Dollar.
Erhält die UBS den Zuschlag, übernimmt sie die vollständige Kontrolle über das Unternehmen mit Sitz in Peking. Im April war bekannt geworden, dass die UBS Gespräche mit dem chinesischen Staat führt. Schon damals stand im Raum, dass die Grossbank den 33-Prozent-Anteil von BSAM übernimmt. Im Gegenzug hat die UBS ihre 51-Prozent-Beteiligung an der Credit Suisse Securities (China) bereits im Juni verkauft.
Das starke Engagement der UBS in China ist angesichts der geopolitischen Spannungen heikel. Nach Recherchen von Finanz und Wirtschaft haben chinesische Joint Ventures mit UBS-Beteiligung in problematische chinesische Unternehmen investiert, die auf der US-Sanktionsliste stehen.
Bei den Joint Ventures handelt es sich um die Asset Manager UBS SDIC und die ICBC CS. An ihnen hält die Grossbank 49 beziehungsweise 20 Prozent. Diese Joint Ventures haben für lokale Kunden rund eine Milliarde Dollar in den Kampfflugzeughersteller Avic Xi' sowie in den Anbieter von Überwachungskameras Hikvision investiert.