Fintech
Ein Zürcher Start-up will mit einer App den 10 Milliarden Franken schweren Markt für Mietzinskautionen anzapfen. Statt das Geld auf einem Konto liegen zu lassen, können Kundinnen und Kunden es in Aktien investieren.
8. Februar 2024 • red.

Auf den Sperrkonten von Schweizer Mieterinnen und Mietern schlummern Milliarden. Wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. Gemäss Schätzungen könnten es rund 10 Milliarden Franken sein, die Private als Sicherheit hinterlegt haben. Pro Wohnungsmietvertrag sind das rund 5000 Franken. Das junge Fintech-Unternehmen Evorest hat eine Lösung entwickelt, um dieses Geld investierbar zu machen.

Dieser Tage wurde das erste Mietzinskautionskonto eröffnet, wie die Firma mitteilt. Das Konto ermöglicht es dem Inhaber, das Geld in Fonds zu investieren. Zur Auswahl stehen 10 ETFs von Anbietern wie UBS oder iShares von Blackrock. Ähnlich wie bei Säule-3a-Lösungen soll das angelegte Geld mit dem Markt wachsen und nebenbei eine Rendite abwerfen. Die von Evorest angelegten Mietzinsgarantien werden von der Hypothekarbank Lenzburg verwaltet.

Wie jede Anlage in Aktien oder Obligationen sind auch die Lösungen von Evorest mit Risiken verbunden. Zwar sind die einbezahlten Kautionen für Immobilienverwalter und Eigentümer durch eine Versicherung «unabhängig von der Marktlage» vollumfänglich durch Evorest garantiert, heisst es.

Doch für die Mieter kann ein Absinken unter den Einstandspreis unangenehme Folgen haben. Sie müssen dann Geld nachschiessen. «Wir verlangen vom Mieter, dass er seine Kaution auf 100 Prozent aufstockt, wenn sie unter 80 Prozent des einbezahlten Wertes fällt», erklärt Mitgründer Gianluca Cottiati.

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