Aktientoken oder sogenannte Registerwertrechte sind neuartige digitale Aktien, die auf einer Ethereum-Blockchain gehalten werden. Die Inhaber solcher Aktien können diese selbst auf einer sogenannten Wallet halten. Dies bringt jedoch ähnliche Risiken mit sich, wie wenn man Bargeld unter der Bettdecke aufbewahrt.
Die Hypothekarbank Lenzburg (HBL) hat nun eine Lösung für die Verwahrung von Aktientoken entwickelt. Laut einer Mitteilung nutzt die Schweizer Krypto-Investmentgesellschaft RealUnit als erstes Unternehmen das neue Angebot der HBL. Die Aktien-Token können weiterhin über die Smart-Contract-Marktlösung auf der RealUnit-Homepage gekauft und verkauft werden. Neben der Selbstverwahrung in einem eigenen Wallet kann neu auch HBL als Verwahrstelle gewählt werden, heisst es weiter.
Anlegerinnen und Anleger müssen dazu bei der Lenzburger Bank ein Wertschriftendepot mit einem Wallet im Hintergrund eröffnen und ihre Tokens dort einbuchen. Mit dieser Lösung haben die Kundinnen und Kunden den Vorteil, dass sie ihre Aktientoken bei einer regulierten Schweizer Bank verwahren können, sagt Reto Huenerwadel, Leiter Marktleistungen der HBL.
Ein Token für Sachwerte
Gemäss Dani Stüssi, CEO von RealUnit, bietet der Verwahrungsservice für Anleger «klare Vorteile» gegenüber der eigenständigen Verwahrung der Token in einem Self-Custody-Wallet. Die sichere Aufbewahrung der Private Keys werde von der Hypothekarbank Lenzburg in einem regulierten Rahmen übernommen. RealUnit bietet nach eigenen Angaben Anlagelösungen an, die den langfristigen Erhalt der Kaufkraft ermöglichen sollen. Der Anlageschwerpunkt liegt dabei auf dem direkten Besitz von Sachwerten wie Edelmetallen.
Die technische Umsetzung stamm von der Schweizer Blockchain-Firma Aktionariat. «Die hier vorgestellte Lösung ist eine der ersten ihrer Art. Viele Banken tun sich mit der Blockchain-Technologie noch schwer», sagt Nicola Plain, CEO von Aktionariat. Das Angebot der HBL setzt daher einen neuen Standard und ist auch für andere Emittenten von Aktientoken interessant.
