Ponzi-Verfahren
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ihre Anklageschrift gegen den spanischen Financier Bismark Badilla eingereicht. Auch gegen einen Zuger Anwalt, der die Firma verwaltete, wird strafrechtlich ermittelt.
29. Juni 2023 • red.

Sechs Jahre nach dem Verschwinden von zig Millionen Franken und dem Konkurs seiner Firma hat die Staatsanwaltschaft Anfang April 2023 Anklage gegen den Geschäftsführer Bismark Badilla erhoben. Dies bestätigte ein Sprecher des Bezirksgerichts Zürich gegenüber Gotham City. Ein Prozesstermin stehe noch nicht fest.

Der spanische Financier war 2017 aufgeflogen. Ihm wird vorgeworfen, Gelder vermögender Anleger, darunter mehrere israelische Unternehmer, veruntreut zu haben. Es soll sich um einen Betrag zwischen 50 und 100 Millionen Franken handeln.
Badilla wurde Ende 2021 aus der Untersuchungshaft entlassen und soll die Schweiz verlassen haben. Wie aus einem kürzlich ergangenen Urteil des Bundesgerichts hervorgeht, ermittelte die Zürcher Staatsanwaltschaft auch gegen eine weitere Person. Dabei soll es sich um einen ehemaligen Lexinta-Mann handeln, der als Rechtsanwalt in Zug tätig ist. Ihm werden «Wirtschaftsdelikte» vorgeworfen.

Seine Wohnung wurde im April 2021 durchsucht, kurz vor der Freilassung von Bismark Badilla. Der Anwalt focht die Beschlagnahmung von Dokumenten bis vor Bundesgericht an, jedoch ohne Erfolg. Auf Anfrage von Gotham City wollte sich die Zürcher Staatsanwaltschaft nicht zu einem allfälligen Zusammenhang zwischen diesen Ermittlungen und den veruntreuten Millionen des spanischen Financiers äussern.