UBS-CS-Fusion
Die formelle Übernahme könnte schon nächste Woche kommen. Der UBS-Chef spricht von einem «schmerzhaften» Prozess.
2. Juni 2023 • red.

Wenn Sergio Ermotti die Bühne betritt, sind ihm die Schlagzeilen sicher. So auch am Jahresanlass der Asset Management Association Switzerland am Freitag in Bern. Jedes Wort, das ihm über die Lippen kommt, wird auf seinen Newswert abgeklopft. Gibt es etwas Neues zum Closing, wie viele Stellen fallen weg, was wird wann integriert?

Ermotti sprach bei seinem Auftritt in Bern vor allem über die Kosten. «Wir werden nicht in der Lage sein, kurzfristig für alle eine Beschäftigung anbieten zu können. Synergien sind Teil der Story», sagte er. Und er fügte hinzu: "Wir müssen die Kostenbasis der eigenständigen und kombinierten Organisationen ernsthaft überprüfen und ein nachhaltiges Ergebnis erzielen. «Das wird schmerzhaft sein.»
Ermotti zeigte sich zuversichtlich, dass das Closing «in den nächsten Tagen» kommen werde. «Wir sind auf den letzten Metern, wir haben jetzt die Genehmigungen von mehr als 170 Regulierungsbehörden», sagte er. Wenn das durch ist, geht es erst richtig los und die UBS kann sich einen vertieften Einblick in die Bank verschaffen.

«Wir werden die Nummer 10 sein»

Für den UBS-Chef ist klar, dass er alle internationalen Bereiche, also das Investment Banking, das Wealth Management und das Asset Management, voll integrieren wird. Vor den rund 300 versammelten Vertretern der Schweizer Vermögensverwaltungsbranche sagte er, dass die Angebote der beiden Banken in diesem Bereich «komplementär» seien, so dass Skaleneffekte genutzt werden könnten. «Wir werden neu die Nummer 10 in der Rangliste der weltweit grössten Vermögensverwalter sein», sagte Ermotti.

Was das Geschäft in der Schweiz betrifft, blieb Ermotti vage. Hier werde es, wie angekündigt, eine längere Evaluation geben. Welchen Weg die Bank einschlagen wird, wird nach dem Sommer bekannt.

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