Julius Bär
Der Präsident von Julius Bär macht heikle Äusserungen über eine weitere Abwanderungsbewegung von CS-Kunden. Jetzt gehe es um Depots und Kredite.
8. Mai 2023 • red.
Der Präsident von Julius Bär verbreitet wenig Optimismus in Bezug auf die Credit Suisse. Laut Romeo Lacher könnte es bei der Credit Suisse zu einer zweiten grossen Welle von Abflüssen kommen. Nach dem Abzug von Depositen, die mit einem Mausklick verschoben werden können, rücken nun längerfristige Anlagen in den Fokus.
"Den viel grösseren und viel wichtigeren Teil des Geschäftsvolumens mit Individualkunden machen Wertschriften-Portefeuilles und Kredite aus. Hier stellt sich jetzt die Frage, ob dieser Löwenanteil auch noch in Bewegung gerät", sagte Lacher in einem Interview mit dem Finanzportal "Finews".
Gleichwohl sieht er seine Bank nicht als grosse Profiteurin. In den vergangenen Monaten habe Julius Bär "gewisse Zuflüsse gesehen". Aber diese stammten nicht nur aus einer Quelle, und sie seien auch nicht überproportional gewesen, sagte Lacher auf die Frage, inwiefern die Privatbank von CS-Krise profitiert konnte.
Die expliziten Äusserungen verwundern für einen Präsidenten einer Privatbank. Allerdings liegt es auf der Hand, dass nach den Depositen weitere Asset verloren gehen werden. Die Auflösung einer Bankbeziehung im Privatbanking kann lange dauern – wenn Kredit involviert sind sowieso. Es ist davon auszugehen, dass viele Kunden bereits Wochen und Monate vor der Notrettung der UBS begonnen haben, sich neu zu orientieren.
Die CS zapfte 168 Milliarden Notliquidität von der Nationalbank an
Dank AT1-Abschreiber weist die Grossbank einen ausserordentlichen Gewinn von 12 Milliarden aus. Die Abflüsse im ersten Quartal sind kleiner als im vierten Quartal – Axel Lehmann und Ulrich Körner schweigen zum Ergebnis.
24. April 2023
Credit Suisse: Seit der Notrettung zogen Kunden 4,4 Milliarden Dollar aus Fonds ab
Nach der Übernahme durch die UBS musste die Bank Abflüsse aus ihren Fonds hinnehmen. Doch zuletzt hat sich der Trend gedreht.
18. April 2023
Philipp Rickenbacher: Status der Schweiz ist nicht “gottgegeben”
Der Chef der Bank Bär kritisiert den Bundesrat und die Aufsichtsbehörden. Durch den internationalen Druck sieht er den Schweizer Finanzplatz herausgefordert.
3. April 2023