Folgen der Krypto-Pleite
Die Europa-Zentrale mit Sitz im Kanton Schwyz soll im Rahmen eines Bieterverfahrens veräussert werden. Der Verkauf soll möglichst schnell abgewickelt werden.
19. Dezember 2022 • Beat Schmid
In einem unscheinbaren Büro- und Gewerbehaus in Pfäffikon SZ befindet sich der Sitz der FTX Europe AG. Es ist die Holdinggesellschaft, über die die kollabierte Krypto-Börse FTX ihre Geschäfte in Europa und dem Nahen Osten abwickelte. Die Krypto-Börse FTX wurde von Sam Bankman-Fried gegründet. Der 30-Jährige wurde letzte Woche auf den Bahamas verhaftet und soll in die USA ausgeliefert werden, wo ihm eine langjährige Haftstrafe droht.
Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, die Ende letzter Woche in Delaware eingereicht wurden, sollen FTX Europe und ihr angeschlossene Gesellschaften im Rahmen des Konkursverfahrens verkauft werden. “FTX Europe stellt eine Technologieplattform und eine Börse für den Handel mit Krypto- und Aktienderivaten für institutionelle und private Anleger in Europa bereit und bietet Derivatkontrakte für einzelne Vermögenswerte an, die an Aktien oder Kryptowährungen gekoppelt sind, sowie indexbasierte Terminkontrakte”, heisst es in den Unterlagen.
Eine Tochtergesellschaft von FTX Europe, die FTX EU Ltd. mit Sitz in Zypern, verfüge zudem über eine derzeit ausgesetzte Lizenz als Wertpapierfirma, die es ihr erlaube, ihre Dienstleistungen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu erbringen. Eine weitere Tochtergesellschaft in Dubai sei zudem eine regulierte Börse für die Vereinigten Arabischen Emirate, wobei auch dort die Lizenz ausgesetzt sei.