Neuer CS-Aktionär
Der Präsident der Saudi National Bank sieht den Einstieg bei der Schweizer Grossbank als taktisches Investment. Gleichzeitig erhofft er sich aber auch Zugang zu fehlendem Finanzwissen.
1. November 2022 • Beat Schmid
Für Ammar AlKhudairy ist der milliardenschwere Einstieg bei der Credit Suisse ein Investment wie jedes andere auch. Der Verwaltungsratspräsident der Saudi National Bank (SNB) sagte in einem Interview mit Bloomberg, er sei überzeugt, dass die Beteiligung ein exzellentes Wertsteigerungspotenzial biete, wenn es dem Management gelinge, den Turnaround-Plan durchzuziehen.
Die Saudi National Bank wird mit 9,9 Prozent der grösste Aktionär der Schweizer Grossbank. Dafür stellt sie im Rahmen der angekündigten Kapitalerhöhung 1,5 Milliarden Franken bereit. Laut AlKhudairy entspricht das 2,2 Prozent des Investmentbuches der Bank oder 3,5 Prozent des Buchwerts. Es sei also ein völlig normales Investment für die saudische Bank, sagte er. Insgesamt will die CS vier Milliarden frisches Kapital aufnehmen. Die Aktionäre werden am 23. November dazu befragt.
Den Aktienanteil auf über 10 Prozent zu erhöhen, stehe nicht zur Diskussion, da dies eine Reihe von regulatorischen Fragen auslösen würde. Man sehe sich als "taktischer Aktionär mit einem Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren", sagte AlKhudairy. In der Tat müssen Beteiligungen von ausländischen Aktionären an Schweizer Banken ab einer Schwelle von zehn Prozent von der Finma bewilligt werden.