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Banken treten auf die Bremse. Jetzt muss das Genfer Softwarehaus nach einem schlechten Quartal seine Ziele korrigieren.
14. Oktober 2022 • red.

Bei den Banken sitzt das Geld nicht mehr so locker wie auch schon. Vor allem, wenn es um Investitionen in die Informatik geht. Dies musste der Bankensoftwarespezialist Temenos im dritten Quartal erfahren. Das Unternehmen hat seine Ziele nach unten angepasst.

Von Juli bis September ging der Umsatz um 8 Prozent auf 212,8 Millionen US-Dollar zurück. Das Lizenzgeschäft erlebte einen heftigen Taucher um 73 Prozent. Dieser konnte nur teilweise durch Verkäufe von Software-Abos kompensiert werden (plus 36 Prozent auf 42,5 Millionen). Temenos ist wie viele Softwarefirmen daran, vom klassischen Lizenzengeschäft auf ein Abomodell umzuschwenken.

CEO ist “enttäuscht”

Er sei “enttäuscht” über die Ergebnisse in diesem Quartal, sagte CEO Max Chuard gemäss Mitteilung. Die Banken hätten wegen Unsicherheiten ihre Entscheidungen über die Unterzeichnung von Verträgen verschoben. Dadurch verlängern sich die Verkaufszyklen. Temenos habe “überdurchschnittlich” viele grosse Geschäfte in der Pipeline.

Das schlug voll auf den Gewinn durch. Der der bereinigte EBIT schrumpfte um 53 Prozent auf 40,8 Millionen Dollar. Die entsprechende Marge sank von 37,2 auf 19,2 Prozent. Der Reingewinn brach um fast 60 Prozent ein.

"Wir haben unsere Pipeline einer vertieften Prüfung unterzogen und auf dieser Grundlage unsere Prognose für das Gesamtjahr gesenkt", sagte Firmenchef Chuard weiter. Neu rechnet Temenos im Geschäftsjahr 2022 mit einem EBIT-Rückgang um 25 Prozent. Bisher ging das Unternehmen von einer Gewinnsteigerung von 9 bis 11 Prozent aus.

Aktivist im Anflug

Das Genfer Unternehmen befindet sich im Visier von Petrus Advisers, einem aktivistischen Aktionär. Dieser fordert, dass die Genfer Firma “alle Optionen” überprüft, auch einen Verkauf. Bisher hat der Fonds nur eine kleine Beteiligung an Temenos erworben.