Hohe Verluste für Schweizer Pensionskassen

Die privaten Vorsorgeeinrichtungen mussten im zweiten Quartal 2022 einen starken Rückgang ihrer Reserven hinnehmen. Sie sanken um durchschnittlich 9,3 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent, wie dem aktuellen Swisscanto-Pensionskassen-Monitor zu entnehmen ist.

Per Mitte Jahr lagen die Wertschwankungsreserven damit wieder deutlich unter der durchschnittlichen Zielgrösse von 18 Prozent. Mit einem geschätzten Wert von 107,8 % entfernten sich die Deckungsgrade "massiv" von den Höchstständen zum vergangenen Jahreswechsel (122,1 %), wie es in der Studie heisst. Auch die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sind von dieser Entwicklung betroffen (siehe Chart).

Viele öffentliche Kassen rutschen in die Unterdeckung

Bei der Deckung der Vorsorgeverpflichtungen kam es durch die Markteinbrüche seit Jahresbeginn zu empfindlichen Verschlechterungen. Nur noch jede vierte privatrechtliche Kassen (26,2 %) und etwa jede zehnte der öffentlichen Kassen (11,1 %) haben am 30. Juni 2022 eine Deckung von über 115 Prozent.

Eine Unterdeckung weisen 8,4 Prozent der privaten Kassen aus, ebenso 25 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung und 87,5 Prozent der öffentlichen Kassen mit Teilkapitalisierung. Laut Swisscanto haben die zum Jahreswechsel vorhandenen hohen Reserven ihre Funktion als Wertschwankungsreserve in der "überwiegenden Mehrheit" der Fälle erfüllt.

Swisscanto kommt im zweiten Quartal 2022 auf eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von minus 7,4 Prozent, wobei sämtliche Anlageklassen zum negativen Resultat beitrugen. Am schlechtesten schnitten Aktien Schweiz und Aktien Welt ab. Mit Ausnahme der Rohstoffe lieferten seit Anfang Jahr alle Anlageklassen negative Performancebeiträge Einzige Ausnahme bilden Rohstoffe mit einer Plus von 24,4 Prozent. Doch im zweiten Quartal rutschten auch diese Titel in negatives Territorium.