Generalversammlung
Die kritische Aktionärsgruppierung lobt und kritisiert den Zementkonzern Holcim. Der Absenkungspfad sei beeindruckend – doch die Löhne der Führungscrew zu hoch.
3. Mai 2022 • red.

Erneut müsse Actares die Vergütungspraxis des Konzerns "bemängeln", schreibt die Gruppierung einen Tag vor der Generalversammlung von Holcim. Das Lohnniveau von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sei "generell zu hoch". CEO Jan Jenisch verdiente im vergangenen Jahr neun Millionen Franken. Verwaltungsratspräsident Beat Hess kam auf 1,72 Millionen.

Das langfristige Anreizsystem enthalte zwar auch Nachhaltigkeitskriterien – unverändert ein Drittel, was Actares grundsätzlich begrüsst. "Was und vor allem wie diese konkret in die Bemessung einfliessen, wird nicht transparent gemacht", kritisiert die Organisation hingegen, an der etliche NGOs und kleinere Non-Profit-Unternehmen angeschlossen sind.

Actares zeigt sich beeindruckt über den "geplanten gewaltigen Rückgang" der CO2-Emissionen zwischen 2030 und 2050 auf Net Zero. Doch es fehle eine kritische Auseinandersetzung mit den bisher bekannten Risiken und zahlreichen offenen Fragen um die Technologien, die der Zementkonzern auf seinem Absekungspfad verwenden möchte. Es entstehe der Eindruck, die Reduktion sei bereits «in trockenen Tüchern».

Der Climate Report von Holcim gleiche eher einem Marketing-Instrument als einem ernstzunehmendem Strategiepapier. Actares werde die Fortschrittsberichte aber dennoch jährlich einfordern. Der Weg zur ersten Etappe bis 2030 und zum Ziel von Net-Zero für 2050 sei noch weit, das sei sich Actares durchaus bewusst – Verbesserungen müssen jedoch möglichst umgehend aufgezeigt werden.