Die UBS ist am Montag vor einem Gericht in London mit ihrer Berufung gegen ein Urteil der Justiz von Bermuda abgeblitzt. Ivanishvili, der schwerreiche Gründer der Regierungspartei Georgischer Traum, hatte die Lebensversicherungssparte der früheren Credit Suisse auf Bermuda auf Schadenersatz verklagt. Hintergrund war ein über Jahre betriebenes Betrugssystem seines Kundenberaters Patrice Lescaudron, das zu grossen Verlusten geführt hatte.
Ein UBS-Sprecher erklärte nach dem Entscheid gegenüber Agenturen, man nehme das Urteil zur Kenntnis. Lescaudron war 2018 wegen Betrugs und gefälschter Unterschriften zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. 2020 nahm er sich im Gefängnis das Leben.
Ivanishvili hatte die Credit Suisse Life auf Bermuda wegen Verlusten aus zwei Lebensversicherungspolicen mit einem Prämienvolumen von rund 750 Millionen Dollar verklagt. 2022 wurde ihm in erster Instanz 607 Millionen Dollar zugesprochen. Das Urteil wurde in einem Berufungsverfahren auf Bermuda bestätigt.
In der Endabrechnung über eine Milliarden Dollar
Die UBS zog das Urteil an ein spezielles Gericht in London weiter, wo Streitigkeiten aus Überseeterritorien verhandelt werden. Vor dem sogenannten Privy Council argumentierte die Bank, die Richter in Bermuda hätten zentrale Vertragsbestandteile falsch interpretiert. Das Londoner Gericht wies die Argumentation der Bank zurück und bestätigte die Haftung der Bank. Allerdings wiesen die Richter an, die Schäden auf Basis des Policenbeginns und nicht zum Zeitpunkts der Vermögensübertragung neu zu berechnen. Eine konkrete Summe nannte das Gericht nicht.
Eine weitere Beschwerde Ivanishvilis, die zusätzliche Entschädigungen wegen angeblicher arglistiger Täuschung zum Ziel hatte, wurde abgewiesen. Ivanishvili hatte bereits in einem separaten Verfahren in Singapur 461 Millionen Dollar zugesprochen bekommen. In der Endabrechnung dürfte die UBS das Kontrollversagen in Zusammenhang mit Patrice Lescaudron über Milliarden Dollar kosten.

