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Die Zürcher Privatbank hat die Genehmigung für ihre Niederlassung erhalten. Bis Ende Jahr soll das Marktteam von Madrid in die portugiesische Hauptstadt umziehen.
28. Oktober 2025 • Beat Schmid

Julius Bär eröffnet im vierten Quartal 2025 eine Niederlassung in Lissabon. Die Bank hat dafür die erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen erhalten, schreibt sie in einer Mitteilung. Dass die Bank einen Standort in der portugiesischen Hauptstadt eröffnen möchte, ist sein März 2025 bekannt.

Der neue Standort befindet sich an der Avenida da Liberdade und soll die Nähe zu vermögenden Privatkunden in Portugal weiter stärken. Betreut werden Ultra-High- und High-Net-Worth-Kunden durch ein etabliertes, lokal ansässiges Team. Rechtlich ist die Niederlassung teil von Julius Baer Europe Ltd. Weitere Standorte der Einheit befinden sich in Dublin, Madrid, Barcelona und seit kurzem auch in Mailand.

Der portugiesische Markt wird seit 2019 von einem erfahrenen Team rund um José Maria Cazal-Ribeiro entwickelt. Mit der neuen Niederlassung wird das bestehende Team Anfang Januar 2026 von Madrid nach Lissabon umziehen – die aktuelle Führungsstruktur soll dabei unverändert bleiben. Carlos Recoder, Co-Head Region Western Markets & Switzerland, erklärt: «Wir freuen uns, mit einer eigenen Präsenz in Lissabon den nächsten Schritt im Markt Portugal zu gehen.»

Portugal war lange ein weisser Fleck auf der globalen Wealth-Landkarte. Das ändert sich allmählich: Vor Bär haben bereits die Indosuez Wealth Management-Einheit von Crédit Agricole und Union Bancaire Privée in Lissabon eine Repräsentanz eröffnet. Portugal führte 2012 ein sogenanntes Golden-Visa-Programm ein und wurde damit zum Reichenhotspot.

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