So schnell sind Erfolgsgeschichten vorbei – oder verkauft. Am Mittwoch wurde bekannt, dass FalconX, ein führender Prime Broker für institutionelle digitale Vermögenswerte aus aus den USA, den Schweizer Kryptodienstleister 21Shares übernimmt. «21Shares wird weiterhin unabhängig von FalconX agieren, dabei jedoch die Ressourcen und die Reichweite von FalconX strategisch nutzen, um seine Mission voranzutreiben und neues Wachstum zu erschliessen. An unseren Produkten wird sich nichts ändern», sagt dazu ein Unternehmenssprecher.
Wie um dem Nachdruck zu verleihen, gab 21Shares am Donnerstag die Lancierung von drei neuen ETP (Exchange Traded Product) auf Krypto und AI-Produkte bekannt. Das 2018 von Hany Rashwan und Ophelia Snyder gegründete Unternehmen verwaltet über 11 Milliarden Dollar in 55 kotierten ETP.
21Shares emittiert zusammen mit Ark Invest in den USA einen Bitcoin-ETF, diese Zusammenarbeit und alle anderen Kooperationen werden gemäss Unternehmenssprecher nicht beeinflusst. Ein Branchenbeobachter meint, bei dieser Akquisition gehe es um die Verbindung von traditioneller Finanzbranche und Krypto-Industrie: FalconX wickelt grosse Handelsgeschäfte, Derivate und Kredite für Institutionen ab.
Es ist wie eine grosse Dampfmaschine, die die Liquidität im Kryptomarkt am Laufen hält. «21Shares wird seinen unabhängigen Betrieb beibehalten und gleichzeitig die Ressourcen und die Reichweite von FalconX strategisch nutzen, um seine Mission zu beschleunigen und neues Wachstum zu erschliessen», lässt das Unternehmen dazu verlauten. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion sind gemäss 21Shares keine Entlassungen oder Umstrukturierungen geplant.
Trend zur Konsolidierung
In der Kryptobranche gibt es einen Trend zur Konsolidierung. Einige könnten die 21Shares-Akquisition als Beweis sehen, dass das Crypto Valley an Gewicht verliert und die USA ihre Position ausbaut. Ebenfalls diese Woche wurde bekannt, dass die kanadische Blockstream den Schweizer Dienstleister Berglinde von Phil Lojacono erwirbt.
Mit FalxonX und 21Shares finden sich zwei komplementäre Unternehmen. Für das US-Unternehmen erfolgt der Zukauf auf die Integration von Arbelos Markets und die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an Monarq Asset Management zu Beginn dieses Jahres sowie auf Expansionen in Lateinamerika, Asien und verschiedene Schwellenländermärkten.Die Unternehmensgründer von 21Shares dürften schon bald ihren Hut nehmen und sich anderen Projekten zuwenden. «Hany und Ophelia werden zwar noch eine Zeit lang in beratender Funktion tätig sein, aber langfristig nicht mehr in das Tagesgeschäft oder den Betrieb des Unternehmens involviert sein», meint der Sprecher dazu.

