Alvarez & Marsal erhielt vom Finanzdepartement (EFD) ein attraktives Mandat, ein Gutachten zu den geschätzten Kosten der neuen Regulierungsmassnahmen zu erstellen. Jetzt doppelt das Unternehmen nach und veröffentlicht den sogenannten Bank Deregulation Primer, der «transparent» aufzeigen soll, wie sich die regulatorischen Anforderungen für Banken weltweit entwickeln.
Alvarez & Marsal kommt zum Schluss: «Während die USA, Grossbritannien und die EU die Kapitalanforderungen für Banken erheblich lockern oder moderat anpassen, geht die Schweiz einen eigenen Weg und verschärft die Kapitalvorgaben für die UBS deutlich.» Konkret schätzt das Unternehmen, dass das Mindestniveau für das CET1-Kapital der UBS um 769 Basispunkte auf 19,2 Prozent angehoben wird. Zum Vergleich: In den USA werden die Anforderungen im Zuge der Deregulierung um 168 Basispunkte auf 9,8 Prozent und in Grossbritannien um 102 Basispunkte auf 11,3 Prozent sinken. In der EU steigen die Anforderungen leicht um 104 Basispunkte auf 13,0 Prozent.
Insgesamt liege das Schweizer Niveau für Kapitalanforderungen fast doppelt so hoch wie das der US-Grossbanken, etwa 70 Prozent über dem britischen und rund 50 Prozent über dem europäischen Standard. Laut Alvarez & Marsal wirken sich die höheren Anforderungen direkt auf die Eigenkapitalrendite (ROTCE) aus. Für die UBS schätzen die Berater, dass die strengere Regulierung eine Einbusse von 8,3 Prozent bedeutet. In den USA dürfte die ROTCE hingegen um 5,8 Prozent zulegen, in Grossbritannien um 3,2 Prozent. In der EU erwartet Alvarez & Marsal einen leichten Rückgang um 1 Prozent.
Gegenüber dem Gutachten (Link zum PDF) für den Bund schätzt Alvarez & Marsal den Impact nochmals gravierender ein. Jetzt gehen die Berater von einem Mindestniveau für das CET1-Kapital von 19,2 Prozent aus. Im früheren Gutachten gaben sie einen Bereich von 17,3 bis 19 Prozent an.