Retailbanken
Die Hypothekarbank Lenzburg hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Die Regionalbank profitierte vor allem von besser verzinsten Einlagen bei der Nationalbank.
13. Juli 2023 • red.

Der Geschäftserfolg stieg gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 11,9 Millionen Franken, wie die Bank am Mittwochabend mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein Halbjahresgewinn von 10,3 Millionen Franken (+13,7 Prozent).

Haupttreiber des starken Wachstums war der Erfolg aus dem Zinsengeschäft, der um 34 Prozent auf 39,9 Millionen Franken gesteigert werden konnte. Dies sei vor allem auf die Einlagen auf dem Girokonto der Hypothekarbank Lenzburg (HBL) bei der Schweizerischen Nationalbank zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung.

Die Bank habe das bessere Zinsumfeld in Form von höheren Zinsen auf Spar- und Vorsorgegeldern teilweise an die Kundinnen und Kunden weitergegeben. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte die Bank den Erfolg leicht steigern (+2 Prozent auf 7,9 Millionen).

Starke Kostensteigerung

Der Geschäftsaufwand stieg um 16,2 Prozent auf 32,5 Millionen Franken. Hier hätten sich die Investitionen in die Zukunft der Bank, das allgemeine Wachstum sowie Lohnerhöhungen bemerkbar gemacht, begründete die Bank. Zudem verwies die Bank auf die Finanzierung von Dienstleistungen für den Ausbau des Geschäftsmodells in Richtung Banking-as-a-Service (BaaS) sowie für die Stärkung des klassischen Bankgeschäfts.

Die Hypothekarforderungen stiegen um 2,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken. Auch die Kundengelder stiegen im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken. Ein Teil davon ist auf die Zusammenarbeit mit dem Fintech-Partner Neon zurückzuführen.

Für das zweite Halbjahr 2023 erwartet die Bank eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, insbesondere im Zinsgeschäft. Weitere Wachstumschancen sieht die Bank insbesondere auch im Geschäft mit der Open-Banking-Plattform Finstar und mit Banking-as-a-Service-Dienstleistungen. Insgesamt erwartet die Bank für das Gesamtjahr 2023 einen Jahresüberschuss über dem Vorjahresergebnis.

Kooperation mit BX Swiss

Wie die Hypothekarbank Lenzburg am Donnerstag mitteilte, wird die Bank Handelsteilnehmerin an der Börse BX Swiss und Partnerin von «Neon Invest». Damit schafft die Hyppi die Voraussetzung für das neue Wertschriftenangebot «neon invest» des Fintech-Unternehmens Neon, bei dem die Lenzburger als Depotbank und Abwicklungspartner fungieren. Durch die Kooperation können Kundinnen und Kunden von Neon 224 Aktien und 65 börsengehandelte Fonds (ETFs) direkt aus der App heraus handeln.

Die Gebühr pro Transaktion beträgt für Schweizer Aktien und ETFs 0,5 Prozent des Anlagebetrags, für internationale Titel 1 Prozent des Transaktionsbetrags. Das Angebot sei vor allem für kleinere und mittlere Anlagevolumen mit längerem Anlagehorizont attraktiv und richte sich an Kundinnen und Kunden, die auf eine Beratung im Wertschriftengeschäft verzichten möchten, heisst es.