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In nur sechs Stunden sollen Jungunternehmer eine Firma gründen können. Das der Prozess ganz ohne Papierkram auskommt, versteht sich von selbst.
4. Mai 2023 • Beat Schmid

Wer schon jemals ein Unternehmen gegründet hat, kennt es: Am Anfang ist alles cool und aufregend, man schmiedet Pläne, entwickelt Prototypen, arbeitet mit Partnern in der Schweiz und mit Dienstleistern auf der ganzen Welt zusammen – die meisten Schritte in der Gründungsphase meistern Jungunternehmen unkompliziert mit wenigen Klicks.

Dann aber wird es plötzlich langsam, schwerfällig und “papierig”. Das ist der Zeitpunkt, wenn Banken, Treuhänder und Notare, Steuerämter und Handelsregister ins Spiel kommen. Diesen letzten, oftmals nervtötenden Prozess will die Gründungsplattform Hoop nun deutlich beschleunigen. Es verspricht, den Gründungsprozess “vollständig digital auszugestalten”, wie das Unternehmen mit Sitz im Tessin in einer Medienmitteilung schreibt.

In einem Showcase konnte die Plattform den Gründungsprozess – von der ersten digitalen Sitzung mit einem Treuhänder, der Einzahlung in ein Kapitalgründungskonto, notarieller Beglaubigung und Versand ans Handelsregister – auf die “Rekordzeit” von sechs Stunden verkürzen. Normalerweise würde dies in der Schweiz “mehrere Wochen bis Monate” dauern, heisst es.

Eingebunden ins Abacus-Ökosystem

Hoop kooperiert mit zwei Unternehmen, die zum Ökosystem der St. Galler Firmensoftware-Spezialistin Abacus gehören. Es sind dies DeepCloud und das Fintech Yapeal. Von DeepCould nutzt Hoop verschiedene Werkzeuge für digitale Unterschriften, Authentifizierung und Dokumentenablage. Yapeal stellt das Kapitaleinzahlungskonto zur Verfügung. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Dienste macht die Lösung von Hoop aus.

Die Plattform steht aktuell als Beta-Version 20 Treuhändern zur Verfügung. Im Juni dieses Jahres steht sie dann allen interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern offen.

Die Preise für eine Gründung mit Hoop schwanken von 140 Franken für eine Einzelfirma bis 490 für eine GmbH und AG. Damit liege man preislich im Mittelfeld, sagt Silvio Enzler, COO von Hoop, auf Anfrage.