Zwischenergebnis
Das Eigenkapital der SNB schrumpft in den ersten neun Monaten um 148 Milliarden auf noch 55,8 Milliarden Franken.
31. Oktober 2022 • red.

Im abgelaufenen dritten Quartal weist die Schweizerische Nationalbank einen Verlust von 47 Milliarden Franken aus. Dadurch erhöhen sich die Verluste im laufenden Jahr auf 142,4 Milliarden Franken. Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen beträgt 141 Milliarden. Auf dem Goldbestand resultiert ein Bewertungsverlust von 1,1 Milliarden Franken.

Wie die SNB in der Mitteilung schreibt, resultieren Kursverluste von 70,9 Milliarden Franken auf Zinspapieren und -instrumenten. Einen Verlust von 54,2 Milliarden Franken verzeichnet die Notenbank mit Beteiligungspapieren wie Aktien. Die wechselkursbedingten Verluste belaufen sich auf insgesamt 24,4 Milliarden Franken. Geld in die Kasse gebracht haben Einkünfte aus Zinsen (5,1 Mrd.) und Dividenden (3,4 Mrd.).

Der Blick in die Bilanz zeigt: Das Eigenkapital der SNB ist in den ersten neun Monaten um 148 Milliarden auf 55,8 Milliarden Franken eingebrochen. Erhöhen sich die Verluste der SNB im gleichen Tempo, dürfte die Eigenkapitaldecke bis Ende Jahr fast ganz aufgezehrt sein.

Die per Ende 2021 auf 966 Milliarden Franken angeschwollenen Devisenanlagen sind durch Kurskorrekturen und Währungseffekte per Ende September auf 808 Milliarden Franken eingebrochen. Die gesamten Aktiven inklusive Gold, Franken-Wertschriften und Darlehen betragen per Ende drittes Quartals 889 Milliarden Franken. Ende 2021 lag dieser Wert bei 1,05 Billionen Franken.

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