Privatbanken
Die Privatbank gibt Zahlen für die ersten neun Monate bekannt. Die neue Strategie beinhaltet keine Quantensprünge.
12. Oktober 2022 • red.

Die verwalteten Vermögen der Privatbank EFG International schrumpfen per Ende September 2022 auf 140,9 Milliarden Franken. Ende 2021 lag der Wert bei 172,0 Milliarden Franken. Dieser Rückgang sei in erster Linie auf die negative Marktentwicklung und die bereits angekündigte Veräusserung der spanischen Privatbank A&G (AuM 12 Mrd.) zurückzuführen, was durch “solide” Netto-Neugelder teilweise ausgeglichen wurde, schreibt die Bank am Mittwoch.

In den ersten neun Monaten des Jahres beliefen sich die Netto-Neugelder auf 2,6 Milliarden Franken, was einer annualisierten Wachstumsrate von 2 Prozent entspricht. Darin würden sich das De-Risking und Deleveraging der Kunden in den meisten Regionen aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds widerspiegeln, begründet die Bank.

Die Ertragsmarge stieg per Ende September 2022 auf rund 85 Basispunkte (Run Rate), was der Zielsetzung von EFG entspricht. Der Geschäftsaufwand blieb im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil, und das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich weiter auf eine Run-Rate von rund 75 Prozent, was innerhalb des Zielbereichs für 2022 liegt.

Heute gab EFG zudem ihre Ziele bis 2025 bekannt. Diese haben sich kaum geändert: Der Plan sieht weiterhin eine Steigerung der Neugelder um 4 bis 6 Prozent vor. Ebenfalls soll die Marge weiterhin bei 85 Basispunkten liegen. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis soll auf 69 Prozent gesenkt werden. Heute liegt das Zielband bei 72 bis 75 Prozent. Für die Eigenkapitalrendite (Return on tangible equity) definiert EFG ein Zielband von 15 bis 18 Prozent. Bisher lag die Zielgrösse bei mindestens 15 Prozent.

Letzte Woche wurde an einer ausserordentlichen Generalversammlung Boris Collardi in den Verwaltungsrat von EFG gewählt. Es wird erwartet, dass der Banker neuen Schwung in die Bank bringt und nach möglichen Transaktionen Ausschau halten wird.

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