Übernahme
Das Konsumkredit-Unternehmen verstärkt sein Angebot mit “Rechnungskauflösungen”. Ab 2023 soll die Akquisition einen positiven Effekt auf den Gewinn haben.
30. September 2022 • red.

60 Millionen Franken will Cembra für die Akquisition von Byjuno ausgeben – eines Unternehmens, das in der Zahlungsabwicklung tätig ist und Konsumenten und Firmen den Kauf von Waren und Dienstleistungen auf Rechnung oder in Raten anbietet. Byjuno funktioniert ähnlich wie eine Kreditkarte, mit dem Unterschied, dass Käufer nur ihre Kontaktdaten angeben müssen.

Das System funktioniert so, dass Käuferinnen in Onlineshops Byjuno als Zahlungsmittel auswählen. Anschliessend erhalten sie von Byjuno die Rechnung zugesendet und können diese entweder sofort oder in Raten bezahlen. In der Branche nennt man diese Form der Bezahlabwicklung "Rechnungskauflösungen".

Mit Byjuno geht auch deren Schwestergesellschaft Intrum Finance Services in den Besitz von Cembra über. Der Kauf sei ein weiterer Schritt zum Ausbau des Produktangebots im Bereich der "Embedded Finance" und des "Buy Now, Pay Later"-Geschäfts, heisst es in einer Mitteilung.

Cembra verspricht sich von der Übernahme ab 2023 einen um 6 Millionen Franken höheren Reingewinn. Byjuno soll mit der bestehenden Tochtergesellschaft Swissbilling zusammengeführt werden. Die 2014 gegründete Byjuno wickelte im letzten Jahr ein Rechnungsvolumen von 408 Millionen Franken ab.

Swissbilling wurde 2017 von Cembra gekauft. Das Unternehmen betreut mehr als 900 Händler in der Schweiz. Kombiniert kommen die beiden Firmen auf 1200 Händler.

Dividende soll 3.85 Franken betragen

Derweil bestätigte Cembra auch den Ausblick für das laufende und die kommenden Jahre. Die Eigenkapitalrendite soll bis 2024 von über 15 Prozent ansteigen. Für 2022 soll eine Dividende von mindestens 3,85 Franken ausgeschüttet werden. Fürs dritte Quartal rechnet die Bank mit einem Anstieg des Nettoertrags um 3 Prozent.