Umfrage
Eine Mehrheit will, dass die SNB die erste Säule mitfinanziert. Ausserdem befürworten die Befragten die Abschaffung der Heiratsstrafe.
15. September 2022 • red.

Schlechte Nachrichten für SNB-Direktoriumspräsident Thomas Jordan. Zur Sicherung der Altersvorsorge will eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung die Gewinne der Nationalbank anzapfen. Gemäss einer von Raiffeisen in Auftrag gegebenen Umfrage sprechen sich 57 Prozent dafür aus, dass die SNB zumindest einen Teil der Gewinne in die AHV einzahlt.

Jordan hat sich wiederholt gegen das Vorhaben ausgesprochen, mit den Gewinnen die Vorsorgewerke mitzufinanzieren. Seit Ende Mai sammelt der Schweizerische Gewerkschaftsbund Unterschriften für eine entsprechende Volksinitiative. Laut den Initianten sei mit SNB-Beteiligung eine Ausfinanzierung ohne Rentenalterserhöhung möglich.

Gemäss Raiffeisen-Umfrage ist die SNB-Beteiligung bei Personen zwischen 51 und 65 Jahren deutlich beliebter als bei den Jüngeren. 58,7 Prozent der Befragte befürworten zudem die Abschaffung der Heiratsstrafe in der ersten Säule. Ehepaare sollen Konkubinatspaaren gleichgestellt werden.

Frauen befürworten AHV-Gleichstellung deutlich weniger stark

In Bezug auf das Rentenalter zeigen die Daten der repräsentativen Bevölkerungsbefragung, dass eine Mehrheit von 76,5 Prozent eine Neuregelung des Rentenalters wünscht. An erster Stelle liegt mit 35,8 Prozent das Eintrittsalter von 65 Jahren für Mann und Frau.

Dabei unterscheiden sich die Antworten der befragten Männer und Frauen stark: 41,5 Prozent der Männer befürworten das gleiche Rentenalter für Mann und Frau, während 30 Prozent der Frauen dem Vorschlag zustimmen. Nur 13,4 Prozent der Männer wollen den Status Quo mit Rentenalter 65 für Männer und Rentenalter 64 für Frauen behalten, während sich 28,6 Prozent der Frauen für die jetzige Regelung aussprechen.

Am 25. April stimmt das Schweizer Volk über eine AHV-Reform ab. Dabei soll das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre erhöht werden. Die Umfrage der Raiffeisen wurde zwischen dem 13. und 24. Juni durchgeführt. Es wurden insgesamt 1006 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt.