Forschungskooperation
Was ist “Sustainable Investing”? ETH, Uni Zürich und Robeco wollen es herausfinden. Unter anderem mit Hilfe des Klimaforschers Reto Knutti.
4. Mai 2022 • Beat Schmid

Heute haben die Universität Zürich, die ETH Zürich und die niederländische Robeco eine "fachliche Kooperation" im Bereich nachhaltige Kapitalanlagen bekannt gegeben. "Für alle drei Akteure ist das Thema ‘Sustainable Investing’ von strategischer Bedeutung", heisst es in einer Medienmitteilung. Das übergeordnetes Ziel der Kooperation sei die "symbiotische und interdisziplinäre Zusammenführung der fähigsten Persönlichkeiten" aus Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema Sustainable Investing. Die Zusammenarbeit sei "relevant" für den Schweizer Forschungsstandort und den Finanzplatz, heisst es weiter.

Offenbar dauerte es zehn Monate, bis die Kooperation zwischen den beiden wissenschaftlichen Renommierinstituten ETH Zürich und Universität Zürich (UZH) vertraglich unter Dach und Fach gebracht werden könnte, schreibt die NZZ, die vorgängig über das Projekt informiert wurde. Nochmals 12 Monate soll es dauern, bis erste Forschungsergebnisse vorliegen werden.

ETH-Rektor: "Eine vielversprechende Kooperation"

In einem ersten Schritt sind zwei institutsübergreifende Forschungsprojekte geplant, die von Uni und ETH unabhängig durchgeführt und von Robeco fachlich unterstützt werden. In Rahmen dieser Projekte sollen "führende Forschende" beider Hochschulen von den Methoden der Robeco-Abteilungen "Sustainable Investing Research" und "Sustainable Investing Data Engineering" profitieren. Diese Robeco-Abteilungen befinden sich in der Schweiz. Das Unternehmen stellt den Forschenden einen Zugang zu einer Datenbank zur Verfügung.

Treibende Kraft ist hinter der Kooperation ist Walter Farkas, Associate Professor für Quantitative Finance und Programmverantwortlicher des Masters of Science UZH ETH in Quantitative Finance. Laut NZZ ist er daran, ein interdisziplinäres Forscherteam aus beiden Hochschulen zusammenzustellen. Uni und ETH sollen je zwei bis drei Professoren aufbieten, die von Doktoranden und Masterstudenten unterstützt werden sollen.

Gemäss NZZ (Artikel kostenpflichtig) soll vonseiten der ETH der streitbare Klimaforscher Reto Knutti an der Kooperation teilnehmen. Die weiteren Teilnehmer sollen in den kommenden Wochen bestimmt werden. Nach spätestens sechs Monaten soll es einen ersten Zwischenbericht geben, nach einem Jahr dann ein erstes Paper, das in einem Fachjournal publiziert werden kann.

"Forschung und Lehre sollten den fachlichen Austausch unter anderem mit der Wirtschaft pflegen. Die Kooperation mit der ETH Zürich und Robeco geht diesen Weg und ermöglicht es der Universität Zürich, ihre Kompetenzen im Bereich Sustainable Finance gezielt einzubringen", sagt die Vize-Rektorin der Uni Zürich, Gabriele Siegert, zur Zusammenarbeit. ETH-Rektor Günther Dissertori nennt es eine "vielversprechende Kooperation".