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Der frühere Chef der Credit Suisse hat seine politischen Pläne vorerst aufgegeben. Nach dem Ausschluss von den Präsidentschaftswahlen und parteiinternen Querelen zieht sich Thiam zurück.
12. Mai 2025 • red.

Kurz vor der Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste gibt es Bewegung an der Spitze der wichtigsten Oppositionspartei: Tidjane Thiam, der frühere Credit-Suisse-Chef, legt sein Amt als Parteivorsitzender nieder. Grund ist ein innerparteilicher Führungsstreit und sein Ausschluss als Kandidat.

Tidjane Thiam ist als Vorsitzender der Parti Démocratique de Côte d’Ivoire (PDCI), der grössten Oppositionspartei der Elfenbeinküste, überraschend zurückgetreten. Die Entscheidung erfolgte nach juristischen Auseinandersetzungen um seine Führungsrolle innerhalb der Partei. Das teilte die PDCI in einer Mitteilung vom 11. Mai mit.

Übergangsweise übernimmt Ernest N’koumo Mobio die Parteiführung. Thiams Rückzug kommt wenige Monate vor den für Oktober angesetzten Präsidentschaftswahlen in dem westafrikanischen Land, dem weltweit grössten Kakaoproduzenten.

Thiam war im April von der Präsidentschaftskandidatur ausgeschlossen worden. Der Grund war seine doppelte Staatsbürgerschaft – französisch und ivorisch –, die laut nationalem Wahlrecht eine Kandidatur ausschliesst. Er hatte schlicht zu spät seinen französischen Pass angegeben.

Mit dem Wechsel an der Parteispitze steht die PDCI unter Zugzwang: Die Partei muss kurzfristig neue Führung und Strategie finden, um im Wahlkampf gegen die Regierungspartei bestehen zu können.

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