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Der frühere Schweiz-Chef der UBS und langjährige Vizepräsident der Grossbank scheidet aus dem Verwaltungsrat aus – und verlässt die Finanzindustrie. Er wird ersetzt durch das UBS-Urgestein Markus Ronner.
24. Oktober 2025 • Beat Schmid

Lukas Gähwiler wird die UBS und die Finanzindustrie verlassen. Das teilte die Grossbank am Freitag mit. Er werde an der Generalversammlung im April 2026 nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Insgesamt war er 45 Jahre im Banking aktiv. Der 60-jährige Ostschweizer stiess 2010 zur UBS und wurde Schweiz-Chef unter Oswald Grübel. Bereits 2016 zog er sich operativ zurück und war danach Chairman der UBS Schweiz.

Im Jahr 2022 wurde er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrats der UBS Group ernannt. Vor seinem Einstieg bei der UBS war Gähwiler viele Jahre Kreditchef im globalen Private Banking und im Firmenkundengeschäft der Credit Suisse. Kaum ein zweiter kennt das Kreditgeschäft so gut wie er.

Zu seinem Nachfolger als Vizepräsident wird Markus Ronner vorgeschlagen. Dieser hat seine gesamte berufliche Laufbahn bei der UBS verbracht. Ronner ist seit 2018 Mitglied der Konzernleitung und verantwortlich für Compliance, die Verhinderung von Finanzkriminalität sowie das operationelle Risikomanagement und die regulatorischen und Governance-Funktionen auf Konzernebene, wie die Bank in einer Mitteilung schreibt.

Upgrade zum Vizepräsidenten macht Sinn

Seit der Übernahme der Credit Suisse ist der Einfluss Ronners gewachsen. Er ist eine der zentralen Figuren bei der Zusammenführung der beiden Banken und in Regulierungsfragen. Mit seiner geerdeten und besonnenen Art ist er das ideale Gesicht, um die Bank gegenüber Aufsichtsbehörden und Politik zu vertreten – eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert scheint. So war es nicht der leicht erregbare Sergio Ermotti, der sich in die Arena des Schweizer Fernsehens begab, sondern der bedächtige Markus Ronner.

Als künftiger Vizepräsident der Grossbank wird das Gewicht Ronners noch grösser – angesichts der sich weiter zuspitzenden Diskussionen um Eigenkapital und Regulierung macht das Upgrade zum Vizepräsidenten aus Sicht der Bank Sinn. Er kann sich dann voll auf die Abwehr der Kapitalverschärfungen konzentrieren.

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